Historische “Knopfhäuser” in Antalya von Abriss bedroht – Planungsfehler löst Krise aus

03.03.2025 – 18:00 Uhr

Im Dorf Ormana im İbradı-Distrikt von Antalya droht den berühmten „Knopfhäusern“ der Abriss. Grund dafür sind Fehler im Bebauungsplan, die dazu führten, dass viele dieser historischen Gebäude fälschlicherweise als öffentliche Flächen wie Märkte, Gotteshäuser oder Polizeistationen ausgewiesen wurden.

Die Lage ist besonders heikel, da Ormana als einzigartige kulturelle und natürliche Destination jährlich rund 200.000 Touristen anzieht und es 2024 auf die Liste der „Besten Tourismusdörfer“ der Welttourismusorganisation (UNWTO) geschafft hat.

Obwohl es sich bei vielen dieser Häuser mittlerweile um Boutique-Hotels oder Restaurants handelt, wurden dennoch Abrissverfügungen erlassen. Trotz 300 Einsprüchen der Anwohner blieben die Fehler im Bebauungsplan unkorrigiert. Tolga Özgüven, der das erste Boutique-Hotel des Dorfes restaurierte, beklagt, dass das seit 2019 laufende Überarbeitungsverfahren aufgrund fehlender Genehmigungen durch Regierungsinstitutionen seit sechs Jahren ins Stocken geraten ist. Rund 90 Prozent der historischen Häuser könnten daher bald verschwinden.

Der lokale Tourismusbetreiber Hilmi Bigen berichtet, dass bereits viele Geschäfte schließen mussten, was die Tourismusbranche stark beeinträchtigt hat. „Touristen können nicht mehr kommen, weil viele Betriebe geschlossen sind. Ormana, bekannt als friedliches Dorf, hat durch diese Krise seinen Charme verloren“, erklärt Bigen und fordert die Behörden auf, die geschlossenen Betriebe wieder zu öffnen.

Auch Reiseveranstalter aus Alanya und Manavgat sind betroffen. Yavuz Sayan, ein Reiseleiter, berichtet, dass seine Gruppe keinen Ort zum Essen fand, weil viele Restaurants schließen mussten.

Trotz des wachsenden Drucks haben die örtlichen Behörden bislang keine offizielle Erklärung zu dem Konflikt abgegeben.