In der Touristenmetropole Antalya sorgt die Sommersaison für ein spektakuläres Bevölkerungswachstum – zumindest zeitweise. Besonders auffällig ist dies im Stadtteil Tuzcular, der zum historischen Viertel Kaleiçi gehört. Während der kleine Stadtteil offiziell nur 82 Einwohner zählt, verwandelt er sich abends in ein pulsierendes Zentrum mit bis zu 10.000 Besuchern.
Tagsüber bleibt Tuzcular weitgehend ruhig, doch sobald die Sonne untergeht, beginnt das wahre Leben: Die engen Gassen füllen sich mit Menschen, Musik und Lichtern. Zahlreiche Bars, Cafés, Restaurants und Veranstaltungsflächen ziehen ein internationales Publikum an, das bis in die frühen Morgenstunden feiert.
Uğur Çetin, der Muhtar (Ortsvorsteher) des Viertels, beschreibt die Entwicklung eindrücklich: „Mein Viertel hat offiziell 82 Einwohner – inklusive mir. Im Sommer gehen viele der Anwohner auf die Sommerweiden in den Bergen, aktuell leben hier nur etwa zwölf Menschen. Doch abends wird es voll. Es gibt hier viele Bars, Cafés und Konzertbereiche – dadurch zieht die Gegend enorm viele Besucher an. Ich schätze, aktuell sind es rund 10.000 pro Abend. Vor allem zwischen Üçkapılar und dem Hıdırlık-Turm herrscht dann Hochbetrieb.“
Auch Urlauber sind begeistert vom besonderen Nachtleben in Tuzcular. Evren Şan, ein Tourist aus Ankara, erklärt: „Hier ist es wie in Kızılay in Ankara – tagsüber leer, nachts voller Leben. Die meisten Gäste sind Ausländer. Das Leben beginnt hier erst nach Sonnenuntergang. Man hat Spaß, selbst beim Spazierengehen. Nur die Hitze könnte etwas angenehmer sein.“
Antalya zeigt mit Orten wie Tuzcular, wie dynamisch sich der Tourismus auf kleine Stadtteile auswirken kann – und wie Nachtleben zum Motor für städtische Belebung wird.