In einem bewegenden Einsatz haben autistische Kinder in Antalya ein Zeichen für den Umweltschutz gesetzt. Angesichts der verheerenden Waldbrände, durch die in der Türkei in den letzten Wochen Tausende Hektar Land zerstört wurden, organisierten Schüler einer Förderschule eine Müllsammelaktion im Wald. Innerhalb kurzer Zeit füllten sie Dutzende Säcke mit Glas, Plastik und Gewächshausabfällen, die als Brandbeschleuniger gelten.
Waldbrände und die unterschätzte Gefahr: Müll als Brandursache
Die jüngsten Waldbrände haben nicht nur ökologische Verwüstungen hinterlassen, sondern auch eine traurige Gewissheit bestätigt. Ein Großteil der Feuer entsteht durch menschliche Nachlässigkeit. Besonders Glasflaschen und Plastikmüll wirken dabei wie ein Brennglas und entfachen bereits bei hohen Temperaturen Flammen. In den Wäldern von Aksu, einem Landkreis von Antalya, häufen sich solche Abfälle – ein Problem, das die Schüler des Akdeniz Otizm Derneği (Mittelmeer-Autismus-Verband) nun aktiv angehen.
„Unser Wald soll nicht brennen“: Kinder packen an
Ausgerüstet mit Handschuhen und Mülltüten sammelten die Kinder Abfälle ein und zeigten dabei vollen Einsatz. „Wir säubern unsere Wälder. Unsere Natur, unsere Wälder, unsere Bäume – keiner soll verbrennen“, sagte die 12-jährige Neslihan Özdemir. „Hier war es sehr schmutzig. Wir haben die Tüten und den Müll aufgesammelt. Wir wollen, dass alle den Wald sauber halten und keinen Abfall wegwerfen.“
Demet Çileli, die Vorsitzende des Mittelmeer-Autismus-Vereins, erklärte, die Kinder hätten selbst den Wunsch geäußert, aktiv zu werden. „Angesichts der steigenden Temperaturen und der Brände im ganzen Land sind unsere Kinder besorgt. Als sie fragten, warum die Wälder brennen, haben wir es ihnen erklärt – und sie wollten sofort helfen.“ Die Aktion habe gezeigt, wie dringend ein gesellschaftliches Umdenken nötig sei. „Wir haben in kürzester Zeit Unmengen an Müll gefunden. Das macht uns traurig und wütend zugleich. Es braucht eine gemeinsame Anstrengung – wir sind bereit, unseren Teil beizutragen.“