Antalya: Neue Mosaike in Olympos entdeckt – “Nur wer den rechten Weg geht, darf eintreten”

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22.06.2025 – 18:00 Uhr

Sensation in der antiken Stadt Olympos: Archäologen haben bei den jüngsten Grabungen neue Mosaikböden und eine Inschrift am Eingang der Kirche Nr. 1 freigelegt. Die Funde gewähren faszinierende Einblicke in das reiche kulturelle Erbe der Stadt, die in der Antike zur Region Lykien gehörte.

Die seit 2006 durchgeführten Grabungen werden seit vier Jahren durchgehende und durch das Kultur- und Tourismusministerium der Türkei verstärkte Unterstützung fortgesetzt. Sie brachten bereits mehrere Kirchen, einen monumentalen Torbogen, den Bischofspalast, ein antikes Wohnviertel, einen römischen Friedhof sowie prächtige Sarkophage zum Vorschein.

Die neuesten Entdeckungen stammen aus der Kirche Nr. 1: Hier wurden besonders kunstvolle Mosaikböden sowie eine Inschrift am Eingang freigelegt. Sie lautet: „Nur wer den rechten Weg geht, darf hier eintreten.“ Laut Grabungsleiterin Prof. Gökçen Kurtuluş Öztaşkın (Universität Pamukkale) sind diese Funde nicht nur künstlerisch wertvoll, sondern auch symbolisch bedeutsam. „Die Mosaike stammen aus dem 5. und 6. Jahrhundert und belegen einmal mehr, dass Olympos zu den wichtigsten Zentren der Mosaikkunst in Lykien gehörte.“

Die Archäologin berichtete außerdem von einem römischen Friedhof, der in byzantinischer Zeit in ein Wohngebiet umgewandelt wurde. Hier wurde ein mehrzimmriges Steingebäude entdeckt, das vermutlich durch einen Brand im 6. Jahrhundert zerstört und später am gleichen Ort wieder aufgebaut wurde.

Künftig richtet das Grabungsteam seinen Fokus auch auf einen vermuteten Tempelbau. „Am Jahresende sind wir bereits auf eine Fassade aus Bossensteinen gestoßen, die vermutlich eine sakrale Struktur war“, so Öztaşkın. Das Ziel für 2025: die Fertigstellung der Arbeiten am Westfriedhof, am zentralen Tempel, am Bischofspalast und an der Kirche Nr. 3. Nach Abschluss der Nordzone werden die Grabungen in den kommenden Jahren Richtung Süden verlagert.

Die in Olympos gefundenen Artefakte sind bereits jetzt im Archäologischen Museum von Antalya zu sehen – und erzählen vom kulturellen Glanz dieser antiken Stadt am Mittelmeer.