Seit 27 Jahren setzt sich der türkische Verein Ekolojik Araştırmalar Derneği (EKAD) für den Schutz der vom Aussterben bedrohten Meeresschildkröten an der türkischen Mittelmeerküste ein. In der diesjährigen Brutsaison wurden auf den von EKAD betreuten 65 Kilometern Küstenlinie bei Antalya 5.743 Nester gezählt, aus denen rund 232.500 Jungtiere ins Meer gelangten.
Doch so beeindruckend diese Zahlen auch klingen – nur ein Bruchteil der Tiere wird überleben. „Wenn die Menschen hören, dass über 230.000 Babys ins Meer geschwommen sind, reagieren sie oft erstaunt. Aber nur etwa 500 davon werden vermutlich das Erwachsenenalter erreichen“, erklärte EKAD-Präsident Dr. Ali Fuat Canbolat.
Der Grund: Schon im Ei, auf dem Weg ins Wasser und auch später im Meer lauern viele Gefahren. „Von 1.000 Jungtieren schaffen es höchstens zwei oder drei, erwachsen zu werden“, so Canbolat weiter.
Größtes Nistgebiet der Türkei
Die Region rund um Belek, Kızılot und Lara-Kundu zählt zu den bedeutendsten Nistplätzen für die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) im gesamten Mittelmeerraum. In diesem Sommer schlüpften allein in Belek 130.000, in Kızılot 86.000 und in Lara-Kundu 16.500 Jungtiere.
EKAD arbeitet dabei eng mit freiwilligen Helfern, dem Staat, dem Tourismusverband BETUYAB und der Wissenschaft zusammen. Finanziert wird das Projekt unter anderem durch Spenden und Unterstützung privater Unternehmen sowie staatlicher Stellen wie dem Ministerium für Umwelt und Tourismus.