(DHA) Am beliebten Konyaaltı-Strand in Antalya ist ein Streit zwischen der Stadtverwaltung und Strandbetreibern entbrannt. Hintergrund sind von der Stadt angeordnete Maßnahmen zur Entfernung von Sonnenschutzvorrichtungen und Strandmöbeln im zweiten Abschnitt des groß angelegten Strandprojekts. Auch Liegen eines nahegelegenen Fünf-Sterne-Hotels wurden eingesammelt. Ein Betreiber reagierte mit der vollständigen Schließung seines Kiosks.
Das rund 200 Millionen TL teure Projekt der Stadt Antalya umfasst eine Fläche von 74.000 Quadratmetern – darunter 23.000 Quadratmeter Grünfläche – sowie fünf Strandkioske, die in einem Abstand von je 150 Metern stehen. Einer dieser Kioske wird von der Stadt betrieben, vier weitere sind an private Unternehmen verpachtet. Zudem bietet das Gebiet einen ein Kilometer langen Lauf- und Radweg, einen Parkplatz für 370 Fahrzeuge sowie mehrere Aussichtsterrassen.
Sonnenschutz entfernt – Betreiber in Sorge
Die Stadtverwaltung begründet die Maßnahme mit Verstößen gegen die Ausschreibungsbedingungen. Die rund um die Kioske aufgestellten Sonnenschutzvorrichtungen sowie auf dem Strandbereich platzierte Tische und Stühle seien nicht genehmigt gewesen und mussten entfernt werden. Auch die Strandliegen eines benachbarten Luxushotels fielen der Regelung zum Opfer.
Einige Betreiber zeigten sich empört über die kurzfristige Durchsetzung der neuen Vorgaben – mitten in der Hochsaison. Ein Kiosk wurde aus Protest komplett geschlossen und der Strandabschnitt verlassen.
Verband kritisiert Vorgehen
Zeki Özen, Vorsitzender des Antalya Gastronomie-Investoren- und Betreiberverbands (AGYİD), übte scharfe Kritik an der Entscheidung der Stadt. Man habe die Flächen auf Grundlage einer öffentlichen Ausschreibung gepachtet – inklusive vorgesehenem Platz für Büro, Sonnenschutz und Liegen. Nun aber sei der Betrieb massiv eingeschränkt worden. „Selbst einfache Sonnenschirme, Tische oder Stühle sind nicht mehr erlaubt“, so Özen. Der nutzbare Bereich sei dadurch drastisch geschrumpft.
Folgen für Beschäftigte
Einige Betreiber mussten bereits Konsequenzen ziehen. In einem Fall verloren 27 von 52 Mitarbeitenden ihren Arbeitsplatz. Der betroffene Betreiber kündigte an, seinen Kiosk komplett zu schließen, sobald die Saison beendet ist.
Ungleichbehandlung befürchtet
Özen wies zudem auf eine Ungleichbehandlung hin. Entlang des Boğaçayı-Flusses seien bereits 33 andere Betriebe aktiv, denen – teils über Protokolle mit der staatlichen Immobilienverwaltung – größere Sonnenschutzflächen zugewiesen wurden. Diese dürften weiterhin wie gehabt betrieben werden, während die neuen Kioske im zweiten Projektabschnitt stark eingeschränkt seien.
Der Verband fordert daher eine faire und transparente Regelung sowie eine erneute Prüfung der Vorgaben.
Stadt: Ausschreibungsbedingungen müssen eingehalten werden
Die Stadtverwaltung betonte in einer Stellungnahme, dass die Maßnahmen notwendig seien, um die Einhaltung der Ausschreibungsbedingungen zu sichern. Man habe die betroffenen Flächen in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt und damit bestehende Verträge durchgesetzt.