Antalya auf Rekordkurs: 13,5 Millionen Touristen in 2025 – Russland bleibt Spitzenreiter

Bild: DHA
24.09.2025 – 19:00 Uhr

Die türkische Mittelmeer-Metropole Antalya nähert sich mit großen Schritten der Marke von 13,5 Millionen Touristen (Stand: 22. September 2025). Trotz geopolitischer Herausforderungen bleibt Russland erneut mit deutlichem Abstand das wichtigste Herkunftsland, wie der Vorsitzende des Mittelmeer-Tourismusverbands AKTOB, Kaan Kaşif Kavaloğlu, beim Septembertreffen des Verbands erklärte.

„Unser Jahresziel von 18 Millionen Besuchern ist trotz globaler Unsicherheiten weiterhin realistisch“, sagte Kavaloğlu bei einer Branchenkonferenz in einem Fünf-Sterne-Hotel in Kemerağzı. Zwar habe man auf eine mögliche Entspannung des Kriegs in der Ukraine gehofft, doch die anhaltende Instabilität in der Region belaste insbesondere den russischen und einige europäische Quellmärkte. Trotzdem sei der Zuwachs aus Russland überraschend stabil geblieben.

Vier Länder dominieren den Markt

Ein potenzielles Risiko sieht Kavaloğlu in der starken Abhängigkeit von nur wenigen Herkunftsländern: Russland, Deutschland, Großbritannien und Polen machen zusammen 64 Prozent aller Besucher aus. „Ein Einbruch in nur einem dieser Märkte könnte massive Auswirkungen auf den gesamten Tourismussektor haben“, warnte er und sprach sich für eine Diversifizierung aus.

Ein „hervorragendes Jahr“ 2024

Für Antalya sei 2024 bislang ein „hervorragendes Jahr“, so Kavaloğlu weiter. Zwar gebe es Rückgänge bei Gästen aus Deutschland, den Niederlanden, Rumänien und Kasachstan, doch andere Märkte wie die Ukraine, Litauen, Moldawien, Belarus und vor allem Polen verzeichneten deutliche Zuwächse. Auch das Potenzial des britischen Marktes sei längst nicht ausgeschöpft.

Antalya fordert Anteil an der Tourismussteuer

In ihrem Redebeitrag forderte Antalya Vize-Bürgermeisterin Büşra Özdemir, dass lokale Verwaltungen stärker an den Einnahmen aus der Tourismussteuer beteiligt werden sollten. Aktuell erhalte Antalya trotz einer faktischen Versorgung von rund 28 Millionen Menschen nur Zuweisungen basierend auf der offiziellen Einwohnerzahl von 2,7 Millionen. Dabei generiere Antalya über 40 Prozent der Einnahmen aus der Tourismussteuer, die im Milliardenbereich liegen.

„Was weltweit in Tourismusstädten längst Standard ist, sollte auch in der Türkei gelten: Die Kommunen brauchen ihren fairen Anteil“, betonte Özdemir.

Antalya als Austragungsort der UN-Klimakonferenz 2026?

Ein weiterer Höhepunkt könnte im Jahr 2026 folgen: Antalya bewirbt sich als Gastgeberstadt für die UN-Klimakonferenz COP31. Im Rennen steht die Türkei gegen Australien, der Gewinner wird bald bekanntgegeben. Sollte Antalya den Zuschlag erhalten, werden über 100.000 Teilnehmer aus aller Welt erwartet – darunter Regierungschefs, Experten und Medienvertreter.

Özdemir betonte die strategische Bedeutung des Events für das internationale Ansehen Antalyas und forderte mehr staatliche Unterstützung bei Infrastruktur, Umweltmanagement und Sicherheitsfragen.

Mit einem wachsenden kulturellen Angebot, mehr Festivals und gezielten Maßnahmen gegen die Saisonalität will Antalya sich zunehmend als ganzjährige Destination positionieren. Das langfristige Ziel: Eine nachhaltige, vielseitige und international wettbewerbsfähige Tourismusstadt.