Antalya: 14 Jahre nach der Flutkatastrophe – Vermisstes Ehepaar weiterhin spurlos verschwunden

10.10.2025 – 17:00 Uhr

(DHA) Vierzehn Jahre nach der verheerenden Flutkatastrophe im Dorf Haskızılören bei Antalya sind die Wunden der Tragödie noch immer sichtbar. Während die meisten Schäden längst behoben wurden, fehlt von Meryem (78) und Süleyman Çelik (77) weiterhin jede Spur. Das Ehepaar wurde in der Nacht des 9. Oktober 2011 von den Fluten mitgerissen und gilt seither als vermisst.

Damals verwandelten torrentiale Regenfälle das Dorf innerhalb weniger Stunden in ein Katastrophengebiet: 46 Häuser wurden beschädigt, Brücken und Straßen zerstört, 100 Hektar Ackerland unter Schlamm begraben. Innerhalb von 24 Stunden fielen 300 Liter Regen pro Quadratmeter. Sechs Menschen galten zunächst als vermisst – vier von ihnen konnten nur noch tot geborgen werden.

„Wir standen auf den Dächern und dachten, das sei das Ende“, erinnert sich Muhtar (Ortsvorsteher) Mustafa Kaygış, der selbst zu den Überlebenden gehört. „Zwei Nachbarn konnten nie gefunden werden. Noch heute sehe ich diese Nacht vor mir – es war wie ein Albtraum.“

Auch Muhammed Özer, der die Flut gemeinsam mit seiner Frau überlebte, schildert die Panik jener Nacht: „In wenigen Minuten stand das Wasser bis an die Fenster. Wir retteten uns aufs Dach – drei Stunden lang kämpften wir ums Überleben.“

Insgesamt verloren sechs Dorfbewohner ihr Leben. Der Staat ließ danach 36 neue Häuser und zehn Geschäfte im nahegelegenen Ort Gebiz errichten, um die Opferfamilien neu unterzubringen.

Doch die Erinnerung an den 9. Oktober 2011 verblasst nicht. Osman Bulut, der damals seinen Vater verlor, beschreibt das Geschehen als „einen Albtraum, aus dem man nie erwacht“.

Heute ist Haskızılören zwar wieder bewohnt, doch an vielen Häusern sind die Spuren der Katastrophe noch sichtbar. Nur die Moschee im Dorfzentrum blieb unversehrt – als stilles Mahnmal einer Tragödie, die das Dorf bis heute prägt.