Alanya wehrt sich: “Ja zur Autobahn – aber nicht durch unsere Dörfer!”

Symbolbild: DHA
30.09.2025 – 12:00 Uhr

In mehreren westlichen Stadtteilen von Alanya regt sich Widerstand gegen die aktuelle Planung des neuen Autobahnabschnitts zwischen Serik und Konaklı. Anwohner und Ortsvorsteher kritisieren, dass die geplante Trasse landwirtschaftliche Flächen, Wasserquellen und bestehende Siedlungen bedroht. Bei einer Pressekonferenz im Stadtteil Türkler forderten sie gemeinsam mit Vertretern der CHP eine Überarbeitung der Pläne.

Gemeinsamer Protest aus den westlichen Stadtteilen

Bei der Veranstaltung in Türkler, nahe dem Akdam-Kreuzungspunkt, versammelten sich zahlreiche Bürger sowie die Ortsvorsteher von Türkler, Avsallar, Okurcalar, Alara, Toslak und Konaklı. Mit Plakaten und Transparenten machten sie auf die drohenden Eingriffe in gewachsene Strukturen aufmerksam. Auch die CHP-Abgeordneten Cavit Arı und Aykut Kaya unterstützten die Forderungen der Anwohner.

„Wir sind nicht gegen Straßenbau“, betonte CHP-Abgeordneter Aykut Kaya, „aber der Verlauf muss so geplant werden, dass die Menschen so wenig wie möglich Schaden erleiden.“

„Der Bedarf ist da – aber die Lösung muss durchdacht sein“

Kaya sprach sich grundsätzlich für die Fertigstellung einer durchgehenden Autobahnverbindung von Antalya bis Gazipaşa aus. Die derzeitige Planung, die lediglich den Abschnitt Serik–Konaklı umfasst, greife jedoch zu kurz und verursache in ihrer jetzigen Form erhebliche Eingriffe in bestehende Lebensräume.

Insbesondere der Abschnitt zwischen Akseki und Konaklı müsse überarbeitet werden, so Kaya. Alternativrouten könnten dafür sorgen, dass Orte wie Karakaya, Alara oder Çakallar nicht beeinträchtigt werden. Auch bei den geplanten Anschlussstellen sei Nachbesserung notwendig: Die Verbindung nach Alara könne laut Kaya besser über eine neue Route zwischen İncekum und Avsallar geführt werden.

Kritik an Streckenführung und Infrastruktur

„Der geplante Anschluss bei Avsallar sieht eine scharfe U-Kurve vor – stattdessen wäre ein Tunnel eine viel effizientere Lösung“, erklärte Kaya weiter. Auch die vorgesehene Verbindung nach Konaklı drohe die Stadtteile Toslak, Emişbeleni und Konaklı selbst erheblich zu belasten und den Verkehrsfluss in Richtung Alanya zusätzlich zu verschärfen.

„Schon heute braucht man vom Zentrum bis Konaklı fast 30 Minuten – und das ohne Stau. Jeder Unfall blockiert die Straße für Stunden“, so Kaya. Eine echte Entlastung bringe daher nur ein durchgängiger Ausbau bis Alanya oder sogar Gazipaşa.

Sorge um Natur und Landwirtschaft

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die geplanten Steinbrüche entlang der Trasse. Diese sollen unter anderem in den Stadtteilen Uzunlar, Karakaya, Karamanlar und Saburlar entstehen und würden dort sowohl landwirtschaftliche Flächen als auch Wasserquellen gefährden. Kaya warnte eindringlich vor langfristigen Schäden für die Region.

„Niemand hat etwas gegen moderne Straßen. Aber sie müssen so geplant werden, dass die Bevölkerung und die Natur geschützt bleiben“, sagte der Abgeordnete. Die Beteiligung der Bürger und transparente Kommunikation im Planungsverlauf seien unerlässlich.

Forderung: Plan überarbeiten, nicht stoppen

Die Anwohner stellten klar, dass sie sich nicht grundsätzlich gegen die Autobahn wehren. Ihr Ziel sei eine Trassenführung, die im Sinne der Bevölkerung liege. „Wir sagen nicht Nein zur Autobahn“, so der Tenor, „aber sie soll mit Verstand gebaut werden.“