Alanya: 95 Prozent der Hotels sind sechs Monate im Jahr geschlossen

21.12.2025 – 12:00 Uhr

ALANYA – Der Vorsitzende des Verbands der Tourismusbetriebe von Alanya (ALTİD), Cem Özcan, hat auf ein zentrales strukturelles Problem des Tourismus in Alanya aufmerksam gemacht: Der Großteil der Hotels ist rund die Hälfte des Jahres geschlossen. Nach seinen Angaben sind etwa 95 Prozent der Hotels in der Region nur sechs Monate im Betrieb.

Diese Situation wirke sich sowohl negativ auf die Beschäftigung als auch auf die Nachhaltigkeit des Tourismus aus, betonte Özcan. Zwar habe sich Alanya seit Beginn des Tourismus in den 1960er-Jahren – insbesondere seit den 1980er-Jahren – stark entwickelt und könne heute mit etablierten Destinationen wie Spanien konkurrieren, doch grundlegende Probleme bestünden weiterhin.

Personalmangel verschärft sich durch Hotelschließungen

Eines der größten Probleme der Branche sei der Mangel an qualifiziertem Personal, insbesondere im mittleren und unteren Beschäftigungssegment. Özcan erklärte, dass Hotels während der Schließzeiten ihre Mitarbeiter verlieren. „Wenn wir unsere Hotels schließen, verlieren wir unser Personal. Zu Beginn der neuen Saison ist es dann sehr schwierig, Mitarbeiter mit gleicher Qualifikation wiederzufinden“, sagte er.

Zwar habe es in den vergangenen Jahren Verbesserungen bei Arbeitsbedingungen, Sozialleistungen und Unterbringungsmöglichkeiten für Tourismusbeschäftigte gegeben, dennoch bleibe die saisonale Unsicherheit ein großes Hindernis.

Ziel: Ganzjährig geöffnete Hotels

Özcan unterstrich die Notwendigkeit, den Hotelbetrieb über das ganze Jahr hinweg aufrechtzuerhalten. Staatliche Förderungen und Anreize seien dabei von entscheidender Bedeutung. „Wenn durch staatliche Unterstützung erreicht wird, dass Hotels länger geöffnet bleiben, können wir sowohl Arbeitskräfte halten als auch den Tourismus auf zwölf Monate ausdehnen“, so Özcan.

Zudem hob er die Bedeutung von Berufsschulen und touristischer Ausbildung hervor. Um den Bedarf an qualifizierten Fachkräften zu decken, müsse die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und der Tourismusbranche weiter gestärkt werden.