Zwischen Hoffnung und Gefahr: In Kuşadası und İzmir schlüpfen Hunderte Schildkrötenbabys – aber in den Nestern liegt Müll

15.09.2025 – 8:50 Uhr

Ein kleiner Erfolg für den Artenschutz an der türkischen Ägäisküste: In den Regionen Aydın und İzmir sind in diesem Sommer insgesamt 13 Nester der bedrohten Meeresschildkröte Caretta caretta entdeckt worden – aus neun von ihnen sind bereits 469 Jungtiere geschlüpft und ins Meer gelangt. Doch nicht alles verläuft so positiv: In mehreren Nestern fanden sich auch Plastikmüll und Metallverschlüsse – eine alarmierende Entwicklung für Umweltschützer.

Die Öko-Initiative EKODOSD (Ekosistemi Koruma ve Doğa Sevenler Derneği), die sich dem Schutz von Natur und Artenvielfalt widmet, hatte zwischen Juni und Juli Nester in den Urlaubsregionen Kuşadası, Didim, Selçuk, Gümüldür und Özdere identifiziert und abgesichert. Die Fundorte wurden mit Zäunen geschützt, um Störungen durch Menschen oder Tiere zu vermeiden.

„Unsere Strände und Meere müssen sauber bleiben“, mahnt EKODOSD-Vorsitzender Bahattin Sürücü. Bei Kontrollen wurden in einigen Nestern unter anderem Plastikreste und Getränkedeckel entdeckt – potenziell tödliche Gefahren für die frisch geschlüpften Tiere. „Diese Fremdkörper bringen das Leben dieser friedlichen Meeresbewohner in große Gefahr.“

Die Zahl der Nester an der Ägäis-Küste hat in den letzten Jahren zugenommen. Ein Zeichen dafür, dass Caretta caretta vermehrt alternative Brutgebiete aufsucht – möglicherweise eine Folge des sich verändernden Klimas oder zunehmender Störungen an den traditionellen Nistplätzen im Mittelmeerraum.

EKODOSD bedankt sich bei allen Helferinnen und Helfern vor Ort, die durch Hinweise und Engagement zum Schutz der Gelege beigetragen haben. Für ihren Einsatz wurden Dankesurkunden verliehen.

„Wir teilen diese Welt mit anderen Lebewesen“, erinnert Sürücü. „Saubere Strände sind kein Luxus – sie sind überlebenswichtig.“