Eine Wildkamera in den Wäldern von Muğla hat drei Wölfe aufgenommen, die sich an einer natürlichen Wasserstelle zeigten. Die Aufnahmen stammen von einer Fotofalle, die im Rahmen eines Projekts des Zentrums für Biodiversitätsforschung der Muğla Sıtkı Koçman Universität (MSKÜ) installiert wurde.
Wie der Leiter des Zentrums, Dozent Dr. Yasin İlemin, erklärte, zählen Wölfe in der Region zu den selten gesichteten Wildtieren. Die eindrucksvollen Bilder zeigen die Tiere in den frühen Morgenstunden beim Trinken und Abkühlen an einem stabilen Wasserpunkt – ein seltener Einblick in das verborgene Leben dieser scheuen Raubtiere.
Wölfe: Schlüsselart des Ökosystems
„Wölfe sind keine Bedrohung, sondern unsere Verbündeten im Gleichgewicht der Natur“, betont İlemin. Insbesondere in Muğla, wo sich die Wildschweinpopulation in den letzten Jahren stark vermehrt hat, spiele der Wolf eine zentrale Rolle. „Einer der Hauptgründe für den Anstieg der Wildschweinbestände ist der Rückgang der Wolfszahlen“, so der Biologe.
Da Wölfe natürliche Feinde der Wildschweine sind, helfe ihre Präsenz, das ökologische Gleichgewicht zu stabilisieren. Dass sie selten an Wasserstellen erscheinen, liege daran, dass sie vorsichtige Jäger seien und sich meist in der Deckung bewegten.
Einfacher Schutz für Viehhalter: Hunde
Für besorgte Landwirte und Viehhalter in ländlichen Regionen hat İlemin ebenfalls einen klaren Rat: „Die beste und einfachste Lösung heißt: Herdenschutzhunde. Mit loyalen Hunden an der Seite können Wölfe von Nutztierherden ferngehalten werden – und sich stattdessen auf ihre natürlichen Beutetiere konzentrieren.“
Die Beobachtung der Wölfe gilt als wichtiger Beleg für ihre fortdauernde, wenn auch seltene Präsenz in der Region. Die Forscher hoffen, dass sich durch den Schutz ihrer Lebensräume und das öffentliche Bewusstsein auch ihre Bestände in Muğla langfristig erholen können.