Nach den verheerenden Waldbränden in der türkischen Ägäisregion zeigt sich ein Hoffnungsschimmer: Freiwillige Helfer durchkämmen die ausgebrannten Wälder von İzmir, um verletzte Tiere zu retten und medizinisch zu versorgen. Aufgerufen durch die Tierschutzorganisationen HİPDER (Hayvan Projeleri Derneği) und die Afalina Animal Rights Community folgten rund 100 Freiwillige einem Aufruf in den sozialen Medien. Ziel war das abgebrannte Waldgebiet im Bezirk Buca, einem der am stärksten betroffenen Areale.
„Wir wollten die Tiere retten, die das Feuer überlebt, aber nicht entkommen konnten – sie entweder in Sicherheit bringen oder versorgen lassen“, sagte Funda Bonomo, Gründerin von HİPDER.
„Die Resonanz auf unseren Aufruf war überwältigend. Viele der Helfer kannten sich nicht, aber sie kamen mit einem gemeinsamen Ziel.“
Verletzte Tiere geborgen
In Gebieten, in denen die Feuerwehr den Brand bereits vollständig gelöscht hatte, begannen die Freiwilligen mit der Suche. Gerettet wurden unter anderem eine Sandotter, zwei Eidechsen und zwei Landschildkröten. Eine Tierärztin kümmerte sich direkt vor Ort um die verletzten Tiere, während die unverletzten in temporäre Gehege kamen und auf eine Umsiedlung vorbereitet wurden.
Zerstörte Natur – menschliche Solidarität
Freiwillige wie İzgen Cebbar zeigten sich tief betroffen vom Anblick der verbrannten Landschaft. „Wir waren erschöpft und verschwitzt, aber niemand gab auf. Wir wollten jedes einzelne Tier retten.“
Ein anderer Helfer, Tolga Çevik, betonte den menschlichen Einfluss auf solche Katastrophen: „Neben der Asche fanden wir überall Müll – Plastikflaschen, Abfälle. Warum ist dieser Dreck überhaupt hier? Es ist traurig zu sehen, wie unachtsames Verhalten zur Zerstörung solcher Lebensräume beiträgt.“
Mehr als 49.000 Hektar verbrannt
Allein im Sommer 2025 haben Waldbrände in der Türkei über 49.000 Hektar Land zerstört – İzmir zählt zu den am schwersten betroffenen Provinzen. Die Zivilgesellschaft leistet nun einen wichtigen Beitrag, nicht nur zur Rettung einzelner Tiere, sondern auch zum Wiederaufbau des Vertrauens in den Schutz der Natur.