Im berühmten Vogelparadies der Gediz-Delta in Izmir sind in diesem Jahr rund 13.000 Flamingo-Küken geschlüpft. Das beeindruckende Naturschauspiel begeistert Besucher und Naturschützer gleichermaßen und macht einmal mehr deutlich, wie wertvoll das geschützte Feuchtgebiet für die Artenvielfalt der Region ist.
Die Gediz-Delta gehört zu den wichtigsten Rückzugsorten der Flamingos in der Türkei. Nach einer gut einmonatigen Brutzeit schlüpften die Jungvögel im geschützten Gebiet und werden nun von ihren Eltern durch die seichten Gewässer geführt. Ab August werden sie beginnen, das Fliegen zu lernen und schließlich Richtung Mittelmeerraum aufbrechen – bis nach Griechenland, Italien, Frankreich, Spanien und Tunesien.
„Flamingos sind ein wichtiger Teil des Ökosystems“, erklärt Celal Murat Aslanapa, der Leiter des Izmir Vogelparadieses. „Sie ernähren sich von Salzwasserkrebsen, deren Eier durch den Verdauungstrakt der Flamingos überhaupt erst keimfähig werden. Das sorgt dafür, dass sich auch andere Arten wie Fische hier prächtig entwickeln.“
Die Gediz-Delta gehört zu den 14 Ramsar-Feuchtgebieten der Türkei und ist international von großer ökologischer Bedeutung. Auf einer Fläche von knapp 15.000 Hektar wurden bereits 304 Vogelarten gezählt, darunter auch Pelikane, Reiher und Uferschnepfen. Das Izmir Vogelparadies gilt außerdem als eines der beiden wichtigsten Brutgebiete der Flamingos im Land.
Die Ankunft der rosafarbenen Schar und der nun geschlüpften Jungvögel zieht jedes Jahr unzählige Besucher an und macht das Izmir Vogelparadies zu einem der faszinierendsten Naturschauplätze der Türkei.