Çeşme: Hotels produzieren eigenes Wasser – Tourismus trotz Wasserkrise stabil

31.07.2025 – 16:00 Uhr

In der türkischen Urlaubsstadt Çeşme gelten aufgrund anhaltender Dürre täglich siebenstündige Wasserrationierungen. Die Hotels und Tourismusbetriebe sind vorbereitet. Orhan Belge, der Vorsitzende der Çeşme Touristischen Hoteliers Vereinigung (ÇEŞTOB), betont: „Es war absehbar, dass Wasserknappheit unvermeidbar werden würde. Unsere Hotels und Resorts haben frühzeitig Vorkehrungen getroffen – mit eigenen Brunnen, Meerwasserentsalzungsanlagen und großen Speicherkapazitäten. Bisher gab es keine ernsthaften Probleme.“

Staudammspiegel auf kritische 4 Prozent gesunken

Hauptgrund für die Einschränkungen ist der drastisch gesunkene Wasserstand des Kutlu-Aktaş-Staudamms, der eine der wichtigsten Wasserquellen der Region darstellt. Seit dem 25. Juli wird das Wasser täglich für sieben Stunden abgestellt, um Ressourcen zu schonen. Doch die Tourismusbranche, das Rückgrat der örtlichen Wirtschaft, reagierte proaktiv.

Hotels setzen auf Eigenversorgung

Laut Belge verfügen viele große Hotels über eigene Brunnen oder haben in Entsalzungstechnik investiert. „Auch Boutique-Hotels haben vorgesorgt und Wassertanks mit einem Fassungsvermögen zwischen fünf und 25 Tonnen beschafft”, erklärt er. Zusätzlich seien Notfallreserven für den Brandschutz und den Gästebedarf vorhanden.

Keine Stornierungen – Tourismus boomt weiter

Entgegen möglicher Erwartungen gibt es bisher keine nennenswerten Buchungsausfälle. „Çeşme erlebt eine starke Saison. Das Wetter ist perfekt, die Nachfrage hoch“, so Belge. Er betont die Solidarität der Branche: „Gemeinsam meistern wir jede Herausforderung.“

Langfristige Lösungen in Arbeit

Zwar sei die Situation kritisch, doch Belge zeigt sich optimistisch: „Çeşme bezieht Wasser nicht nur aus Staudämmen, sondern auch aus Brunnen. Die Behörden arbeiten an Lösungen.“ Bis dahin bleibt die Devise: Selbstversorgung und Zusammenarbeit, damit der Tourismus trotz Dürre weiterfließen kann.