Fünf türkische Städte – Fünf außergewöhnliche Desserts

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12.03.2024 – 6:30 Uhr

Baklava und Muhallebi sind schon lange beliebte Desserts aus der Türkei, die man weit über die Landesgrenzen hinaus kennt – aber sie sind bei weitem nicht die einzigen! Viele türkische Städte haben ihre ganz eigenen Desserts, die zu besonderen Momenten auf den Tisch kommen. Und die sollte man am allerbesten natürlich dort probieren, wo sie herkommen. Hier kommen “Paradiesschlamm” und Co.!

 

Taş Kadayif – Adana

Kadayif-Teig ausgerollt und gefaltet wie ein dicker Raviolo? Gefüllt mit einer vorzüglichen Mischung aus Nüssen mit Fokus auf Walnüsse? Noch heiß übergossen mit leckerem Sirup? Genau das ist Tas Kadayif, eine süße Streetfood-Spezialität in Adana. Hier findet man an fast jeder Straßenecke diese süße Herrlichkeit, die frisch frittiert in typisch rosanes Papier eingewickelt und noch im Gehen verzehrt wird. Aber Vorsicht: der Snack ist heiß und nicht unbedingt das, was man ein “leichtes Dessert” nennen würde – dennoch ist es jede Kalorie wert!

 

Kadayif Dolma – Erzurum

Auch in Erzurum setzt man auf Kadayif-Teig, der aufgrund seiner vielen dünnen Teigstränge auch gerne Engelshaar-Teig genannt wird. Allerdings wird hier die Füllung aus grob gehackten Pistazien und Walnüssen nicht einzeln portioniert, sondern im Kadayif aufgerollt, als Rolle frittiert und dann in Scheiben geschnitten.

 

Das Geheimnis dieses Desserts? Der Engelshaarteig wird nicht gebrochen, sondern bleibt in langen Strängen, wodurch die Dolma ihre Form halten und nicht bröselig werden. Am besten schmeckt die noch warme Kadayif Dolma aus Erzurum übrigens, wenn man sie gemeinsam mit einem frisch gebrühten türkischen Tee zu sich nimmt!

 

Milch-Helva aus Bursa

Milch-Helva ist eine Spezialität aus der osmanischen Zeit und ein Mittelding zwischen traditioneller Muhallebi und Pudding. Die Besonderheit an diesem Dessert ist, dass sie gebacken wird – und die verbrannten, dunklen Stellen an der Oberfläche machen erst den ganz besonderen Geschmack aus.

Vor allem, wenn man sie mit reichlich Haselnüssen und Tahini garniert verzehrt.

 

Laz Börek aus Rize

Auch wenn man unter Börek meist Teigkreationen mit herzhafter Füllung versteht, gibt es auch süße Varianten – wie beim Laz-Börek. Oftmals wird er mit Blätterteig hergestellt, aber das Original wird mit hauchdünnen Filo-Teigblättern zubereitet.

 

Die Besonderheit dieses Desserts liegt in der ungewöhnlichen Geschmackskombination: denn in die Puddingfüllung kommt ein kleines bisschen Schwarzer Pfeffer rein und verleiht ihr so ein einzigartiges Geschmacksprofil – würzig, nicht zu süß, und herrlich leicht.

 

Kilis – Paradiesschlamm

Cennet çamuru  – der Paradiesschlamm – wird durch die Zugabe von heißem Sirup zu fein gemahlenen Antep-Pistazien, Kadayıf und Zimt zubereitet. Seinen Geschmack erhält es durch die lokalen Pistazien und den speziellen Kadayif, der im Vergleich zum normalen Kadayif dickere Stränge hat.

 

Es ist bekannt, dass in der Küche von Kilis arabische Einflüsse vorherrschen. Dieses Dessert, das ursprünglich aus Aleppo in Syrien stammt, wird am liebsten mit türkischem Kaymak serviert – manchmal garniert mit Zimt.

(Bilder: OMAG)