Alacahöyük: Ein Blick in die Vergangenheit Anatoliens

(Hauptbildquelle: J. Ryvers / The Art of Wayfaring)
(Hauptbildquelle: J. Ryvers / The Art of Wayfaring)
17.04.2024 – 6:30 Uhr

In der anatolischen Provinz Çorum befindet sich Alacahöyük, ein Ort, der Einblicke in die Geschichte der anatolischen Zivilisationen gibt. Hier haben nicht nur vier verschiedene Zivilisationen existiert, sondern es galt auch als bedeutendes Zentrum für Kultur und Kunst während der Zeit der Hethiter.

Die Geschichte von Alacahöyük reicht bis in die 5000er Jahre v. Chr. zurück, in die Kupfersteinzeit. Hier wurde das antike Erbe erstmals im Jahre 1835 der wissenschaftlichen Gemeinschaft von W.C. Hamilton vorgestellt. Doch erst im Jahre 1935 begannen systematische Ausgrabungen auf Anweisung des Gründers der modernen Türkei, Atatürk, durch die Türkische Historische Gesellschaft. Diese folgten den ersten Ausgrabungen im Jahr 1907, die von Makridi Bey durchgeführt wurden.

Während der Hethiterzeit blieb Alacahöyük im Schatten von Hattuša, einer der bedeutendsten Städte jener Ära. Ein monumentaler südlicher Eingang, bewacht von zwei großen Sphinxen aus dieser Zeit, zeugt noch heute von vergangenen Herrschaftsstrukturen.

1. Zivilisationsstufe

Die erste Zivilisationsstufe wird durch die hellenistische, römische, byzantinische und seldschukisch-osmanische Zeit repräsentiert. In der spätphrygischen Zeit war jeder Teil des Hügels in der ersten Kulturstufe besiedelt. Auf dieser Ebene wurden Siedlungen gefunden, die aus kleinen Häusern bestanden.

2. Zivilisationsstufe

Das zweite Stufe umfasst Tempel, große Gebäude, Privathäuser, Straßen, Wasserkanäle in verschiedenen Größen, Stadtmauern und Sphinxen. Eine der Sphinxen ist mit geprägten zentralen Stadien geschmückt. Das Sphinx-Tor, das aus Andesitblöcken auf einem Kalksteinfundament errichtet wurde, ist 10 Meter breit. Der große Tempel verfügt über ein monumentales Tor.

3. Zivilisationsstufe (Frühe Bronzezeit)

Eine Zeichnung zur Veranschaulichung der Siedlung Alacahöyük

Die bedeutendsten Funde dieser Zeit sind die altbronzezeitlichen Dynastiegräber von Alacahöyük. Sie trugen wesentlich zur Aufklärung der einheimischen Hatti-Zivilisation bei, die die führende Kultur der hethitischen Kultur war. Die meisten Gold- und Silbergefäße aus dieser Stufe wurden mit Hämmer-, Guss- und Intarsientechniken hergestellt und sind mit feinen Ornamenten verziert. Diese Techniken und Verzierungen sind das Ergebnis einer langen Entwicklungsgeschichte.

4. Zivilisationsstufe (Kupfersteinzeit)

Es handelt sich um das späte Kupfersteinzeitalter, also die erste Zivilisation, die sich auf dem Festland niedergelassen hat.

Die königlichen Gräber

Die königlichen Gräber von Alacahöyük sind von besonderer Bedeutung. Sie geben Einblicke in die hethitische Architektur und Kunst sowie in das Leben und die Bestattungsrituale jener Zeit.

Die Gräber waren mit Steinen umrandet und mit Holzbalken bedeckt, auf deren Dächern die Köpfe und Beine von geopferten Rindern platziert wurden. In den Gräbern, die vermutlich den Prinzen und Prinzessinnen jener Zeit gehörten, wurden eine Vielzahl von Artefakten gefunden.

Diese reichen von Schmuckstücken über Waffen bis hin zu Kunstwerken aus verschiedenen Materialien wie Ton, Stein, Gold, Silber, Bronze, Kupfer und Elektron.

Alacahöyük-Museum

Das Alacahöyük-Museum wurde 1940 eröffnet und zog 1982 in ein Gebäude auf dem Gelände der Ausgrabungsstätte um. Es bietet den Besuchern einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Region.

Die ausgestellten Artefakte, die seit den Ausgrabungen im Jahr 1935 ans Licht gekommen sind, tragen die Namen der Ausgrabungsleiter und ermöglichen es den Besuchern, tief in die Vergangenheit einzutauchen.