In der Nacht zum Dienstag ereignete sich im türkischen Skiresort Kartalkaya eine Katastrophe: Ein zwölfstöckiges Holzgebäude stand in Flammen, nachdem gegen 3:30 Uhr ein Brand im Restaurantbereich des Hotels ausgebrochen war. Die Flammen breiteten sich aufgrund der Bauweise schnell aus und erfassten das gesamte Gebäude, in dem sich zu diesem Zeitpunkt 237 Gäste aufhielten.
Die hohe Belegungsrate von 80 bis 90 Prozent war auf die laufende Semesterferienzeit zurückzuführen. Nach Alarmierung des 112-Notrufzentrums startete das Hotelpersonal sofort mit Evakuierungsmaßnahmen. Viele Gäste, die aus dem Schlaf gerissen wurden, flohen panisch ins Freie.
Rettungskräfte im Großeinsatz
Zahlreiche Feuerwehrteams aus Bolu und Gerede sowie Polizeikräfte, Jandarma, AFAD und medizinische Notfallteams wurden zum Unglücksort entsandt. Die Einsatzkräfte erreichten den Brandort nach etwa 40 Minuten und begannen sofort mit den Löscharbeiten. Doch die Holzkonstruktion des Hotels erwies sich als äußerst nachteilig, da sie die schnelle Ausbreitung des Feuers begünstigte.
Die Zahl der Opfer stieg im Verlauf der Löscharbeiten rapide an. Innenminister Ali Yerlikaya gab bekannt, dass bisher 66 Todesopfer zu beklagen sind. Zudem wurden 51 Menschen verletzt, einige davon schwer.
Juristische Untersuchungen eingeleitet
Die türkische Regierung leitete umfassende Ermittlungen ein. Justizminister Yılmaz Tunç teilte mit, dass sechs Staatsanwälte mit der Untersuchung des Vorfalls beauftragt wurden. Außerdem wurde ein Sachverständigenteam aus fünf Experten gebildet, um die Brandursache zu klären.
Minister Tunç drückte sein Mitgefühl gegenüber den Angehörigen der Opfer aus und betonte die Wichtigkeit einer schnellen und lückenlosen Aufklärung des Vorfalls.
Evakuierte Gäste in umliegenden Hotels untergebracht
Die geretteten Gäste wurden in nahegelegene Hotels umgesiedelt, um ihnen vorübergehenden Schutz und Versorgung zu bieten. Gleichzeitig wird intensiv daran gearbeitet, mögliche weitere Opfer im Gebäude zu lokalisieren und zu bergen.
Die genaue Ursache des verheerenden Feuers bleibt bislang unklar. Erste Hinweise deuten auf einen Ausbruch im Restaurantbereich hin, doch weitere Untersuchungen sollen Aufschluss geben. Neben der Klärung des Vorfalls liegt der Fokus der Behörden darauf, ähnliche Tragödien in Zukunft zu verhindern.
Sicherheitsmaßnahmen im Fokus
Angesichts der Tragödie werden Diskussionen über die Brandschutzstandards in touristischen Einrichtungen in der Türkei erwartet. Die Regierung betonte, dass zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen in Betracht gezogen werden könnten, um die Sicherheit von Urlaubern zu gewährleisten.