Geschichte zum Leben erweckt: Der legendäre Ishak Pascha Palast in Ağrı

08.02.2024 – 6:30 Uhr

Der Ishak Pascha Palast befindet sich in Ağrı und wurde im Jahr 1686 erbaut. Nach 99 Jahren wurde der Bau vollendet. Der Palast gilt als das einzige erhaltene Gebäude osmanischer Architekturgeschichte in Anatolien.

Es ist eines der bedeutendsten Werke des Osmanischen Reiches in der Region Ostanatolien. Er liegt auf einem Hügel zwischen steilen Felsen und gehört mit seinem adlerförmigen Erscheinungsbild und seinen 116 Zimmern zu den Glanzstücken Anatoliens.

Im Inneren des Palastes befinden sich der Harem, das Badehaus, das Gefängnis und die Moschee. Außerdem beherbergt er das erste bekannte Heizungssystem in Anatolien. Der Palast zeigt Merkmale der seldschukischen Kunst durch seine Reliefen und Verzierungen. Er befindet sich auf einem 1900 Meter hohen Hügel, 7 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Der historische Palast ist das ganze Jahr über eine Attraktion für einheimische und ausländische Touristen und steht auf der vorläufigen UNESCO-Welterbeliste.

Wo befindet sich der Ishak Pascha Palast?

Der Ishak Pascha Palast liegt etwa sieben Kilometer südöstlich von Doğubayazıt auf einem hohen Hügel, der das alte Beyazıt und das Tal beherrscht. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde der Bezirk Bayezid von diesem Palast aus regiert.

Wann wurde der Ishak Pascha Palast gebaut?

Der Bau des Palastes begann im Jahr 1685 unter Çolak Abdi Paşa von den Çıldır Atabeks und wurde im Jahr 1784 (nach 99 Jahren) unter Küçük İshak Paşa aus derselben Dynastie abgeschlossen. Die Architekten waren Meister aus Achıska. Der Palast erstreckt sich über eine Fläche von etwa 7.600 Quadratmetern in Ost-West-Richtung und ist auf dem terrassierten Karaburun-Hügel errichtet.

Einige Teile des Gebäudes sind einstöckig, andere zweistöckig und einige sogar dreistöckig, einschließlich des Kellers. Der Palast verfügt über alle notwendigen Räumlichkeiten wie beispielsweise einen Harem, Haremszimmer, eine Küche, ein Badehaus, Versammlungssäle, Unterhaltungsbereiche, einen Gerichtssaal, eine Moschee, verschiedene Servicezimmer, Wohnzimmer, Diener- und Kutscherzimmer, eine Wachkaserne, ein Gefängnis, ein Lebensmittellager, ein Waffenlager sowie Terrassen auf den Untergeschossen mit verschiedenen Servicebereichen. Jedes Zimmer ist mit einem Kamin und Schränken ausgestattet.

Der Palasteingang befindet sich auf der Ostseite, welche die am schwersten zu verteidigende Seite ist. Das monumentale Tor, sowie andere Tore, die zu den Innenhöfen führen, tragen die Merkmale der seldschukischen Kunst mit Reliefs, Verzierungen und reichen Pflanzenmotiven. Der Palast hat einen einzigartigen Wert in Bezug auf Geschichte und Kunstgeschichte.

Die Ein-Kuppel-Moschee verleiht dem Palast mit ihrem zweifarbigen Minarett ein interessantes Aussehen. Das Grab außerhalb der Qibla-Wand der Moschee ist mit geometrischen und pflanzlichen Motiven verziert. Es wurde wahrscheinlich für Abdi Çolak Paşa, İshak Paşa und deren Angehörige errichtet.

An der Nordfassade des Palastes (Selamlık) hängen an vier Holzkonsolen oben geflügelte Drachen, darunter Löwen und unten menschliche Figuren. Diese Verzierungen sind sehr kunstvoll und interessant. Der Palast weist unterschiedliche Stile auf und zeigt Ähnlichkeiten zur klassischen osmanischen Architektur. Es wurden die Hauptprinzipien der türkischen Palasttradition und Architektur befolgt. Das Gebäude ist mehrstufig und strahlt Schönheit und Pracht aus. Es scheint, dass der Bauherr die Macht des Palastes gegenüber der Umwelt und dem Zentralstaat zeigen wollte.

Die Hohlräume in den Steinmauern zeigen, dass der Palast mit einem zentralen Heizungssystem beheizt wurde, das an moderne Heizungsanlagen erinnert.

Der Palast scheint nicht nur ein Gebäude zu sein, sondern lebendige Geschichte in ihrer ganzen Pracht, eine Legende voller Geheimnisse. Um es zu verstehen, muss man es aus der Nähe sehen und besichtigen. Beim Erkunden dieses prächtigen Gebäudes erwacht die Vorstellungskraft, als hätte man die Schlösser der Märchenwelt gesehen, und die in den Legenden erzählten Schönheiten entfalten sich vor den Augen.