Die Entscheidung der Stadtverwaltung von Antalya, einen 156 Hektar großen Abschnitt des beliebten Lara-Strandes für 30 Jahre im Rahmen eines “Build-Operate-Transfer”-Modells zu verpachten, hat zu erheblichen Diskussionen geführt. Die Architektenkammer von Antalya kritisierte diesen Beschluss scharf und betonte, dass die Bevölkerung künftig für die Nutzung des Strandes Gebühren entrichten müsse.
Bedenken hinsichtlich Transparenz und öffentlicher Beteiligung
In einer Stellungnahme äußerte die Architektenkammer Bedenken über mangelnde Transparenz seitens der Stadtverwaltung. Es sei unklar, welche Art von Projekten geplant seien und wie die Nutzung des Strandes geregelt werde. Zudem wurde die Befürchtung geäußert, dass, ähnlich wie am Konyaaltı-Strand, kommerzielle Interessen Vorrang vor dem Gemeinwohl erhalten könnten.
Widerspruch zu früheren Versprechen
Die Kammer erinnerte daran, dass der Bürgermeister vor den letzten Kommunalwahlen ein Projekt namens “Lara Sahil Yaşam Parkı” angekündigt hatte, das kostenlose öffentliche Einrichtungen wie Strände, soziale Einrichtungen, Spielplätze und Grünflächen umfassen sollte. Die aktuelle Entscheidung stehe im Widerspruch zu diesen Versprechen und lasse befürchten, dass der Strand kommerziellen Interessen geopfert werde.
Soziale Auswirkungen und rechtliche Bedenken
Es wurde hervorgehoben, dass die Privatisierung des Strandes besonders benachteiligte Gruppen wie Senioren, Arbeitslose und Geringverdiener treffen würde, die bisher den Strand kostenlos nutzen konnten. Zudem wies die Kammer darauf hin, dass gegen die betreffenden Flächen bereits Gerichtsverfahren anhängig seien und die Entscheidung der Stadtverwaltung möglicherweise gegen geltendes Recht verstoße.
Forderung nach Einhaltung sozialer Grundsätze
Abschließend betonte die Architektenkammer, dass die Entscheidung der Stadtverwaltung weder den gesetzlichen Bestimmungen noch den Grundsätzen der sozialen Stadtverwaltung entspreche. Sie kündigte an, alle verfügbaren rechtlichen Mittel auszuschöpfen, um gegen die Privatisierung des Lara-Strandes vorzugehen.