Trotz der herben 0:6-Niederlage der türkischen Nationalmannschaft gegen Spanien in den WM-Qualifikationsspielen hält der türkische Fußballverband (TFF) an Trainer Vincenzo Montella fest. Verbandspräsident İbrahim Hacıosmanoğlu stellte sich demonstrativ hinter den Italiener und kündigte an, ihn bald zum türkischen Staatsbürger machen zu wollen.
Nach der klaren Pleite in Konya hatten viele Fans Montella in den sozialen Medien zum Rücktritt aufgefordert. Hacıosmanoğlu suchte jedoch direkt nach dem Spiel das Gespräch mit dem Coach und machte deutlich, dass der Verband ihm weiterhin vertraut. „Manchmal gibt es solche Spiele. Wir vertrauen dir.“, soll er Montella laut türkischen Medien gesagt haben. Zudem bekräftigte er seinen Glauben daran, dass die Türkei die WM 2026 erreichen könne.
Der Italiener steht seit 2023 an der Seitenlinie der türkischen Nationalmannschaft. In 25 Spielen verbuchte er bislang 13 Siege, vier Unentschieden und acht Niederlagen.
„So schnell wie möglich türkischer Staatsbürger“
Nur wenige Tage zuvor hatte Hacıosmanoğlu nach dem 3:2-Auswärtssieg in Georgien bereits erklärt, Montella solle „so schnell wie möglich türkischer Staatsbürger“ werden. Er hob dabei die gute Stimmung im Team hervor: „Es herrscht eine sehr schöne Familienatmosphäre. Diese Harmonie haben wir auch unserem Trainer zu verdanken.“
Gleichzeitig kritisierte der TFF-Präsident scharf jene Stimmen, die Unruhe ins Umfeld der Nationalmannschaft bringen wollten. „Das sind keine echten Türken, sondern Menschen, die unserem Land schaden wollen“, sagte er.
Vor dem Spanien-Spiel hatte Montella selbst sogar den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan telefonisch eingeladen, das Team in Konya zu unterstützen.