Der türkische Nationalspieler Kerem Aktürkoğlu hat einen Vertrag bei Fenerbahçe Istanbul unterschrieben. Der Transfer sorgt für besondere Brisanz, da Aktürkoğlu zuvor mehrere Jahre für den Erzrivalen Galatasaray gespielt und sich dort offen als Anhänger des Klubs bekannt hatte.
Aktürkoğlu wechselte 2020 zu Galatasaray, nachdem er zuvor in unteren Ligen aktiv gewesen war. Für den Rekordmeister bestritt er 138 Pflichtspiele, erzielte 39 Tore und bereitete 33 Treffer vor. In der Saison 2022/23 gewann er mit dem Klub die Meisterschaft. Nach teils wechselhaften Leistungen verließ er Galatasaray im Jahr 2024 und schloss sich Benfica Lissabon für zwölf Millionen Euro an.
Von dort zieht es ihn nun zurück in die Türkei – ausgerechnet zu Fenerbahçe. Der Traditionsverein zahlt laut türkischer Medienberichte 22 Millionen Euro Ablöse für den Offensivspieler. Pikant: Aktürkoğlu hatte im Sommer im Champions-League-Play-off das entscheidende Tor für Benfica gegen Fenerbahçe erzielt. Der Treffer kostete die Istanbuler den Einzug in die Königsklasse und damit geschätzte 30 Millionen Euro an Einnahmen.
„Ich habe für jeden Verein immer alles gegeben”, erklärte Aktürkoğlu nach seiner Vorstellung in Istanbul. Fenerbahçe-Präsident Ali Koç habe ihn im Vorfeld persönlich kontaktiert und ihm den Rücken gestärkt. Der Offensivspieler selbst räumte ein, dass er sich Gedanken über mögliche Reaktionen gemacht habe.
In den sozialen Netzwerken reagierten viele Galatasaray-Anhänger empört auf den Wechsel und bezeichneten den früheren Publikumsliebling als „Verräter“. Brisanz erhielt die Situation zusätzlich dadurch, dass Aktürkoğlu eigene Beiträge mit Galatasaray-Bezug löschte – ebenso wie der Verein selbst ältere Videos mit dem Spieler entfernte.
Fenerbahçe zeigt sich davon unbeeindruckt. „Wir sind überzeugt, dass er hier eine erfolgreiche Zeit haben wird“, sagte Vorstandsmitglied Hakan Safi. Der Verein hofft, dass sich die Fans schnell mit dem prominenten Neuzugang anfreunden.
Neben Aktürkoğlu verpflichtete Fenerbahçe auch Marco Asensio und Torhüter Ederson. Der Verein wartet seit der Saison 2013/14 auf den nächsten Meistertitel.