Die türkische Nationalmannschaft steht vor einem Rückschlag im Rennen um eines ihrer größten Talente. Der 19-jährige Stürmer Can Uzun könnte laut FIFA-Regularien künftig für die deutsche Nationalmannschaft auflaufen.
Während die Türkei unter Trainer Vincenzo Montella kurz davorsteht, sich nach 24 Jahren wieder für eine Weltmeisterschaft zu qualifizieren, sorgt Uzuns mögliche Entscheidung für Unruhe. Der Angreifer, der beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt auf sich aufmerksam gemacht hat, kam bislang nur in zwei Pflichtspielen für die Türkei zum Einsatz – insgesamt lediglich 26 Minuten.
Gemäß den seit 2020 geltenden FIFA-Bestimmungen darf ein Spieler den Verband wechseln, wenn er vor Vollendung des 21. Lebensjahres in höchstens drei Pflichtspielen für ein anderes Land aufgelaufen ist. Dabei dürfen diese Partien weder bei einem großen Turnier noch in einem Finale stattgefunden haben. Freundschaftsspiele oder Qualifikationsbegegnungen, wie Uzun sie für die Türkei bestritt, stehen einer späteren Verbandswahl nicht im Wege.
Damit hätte der in Deutschland geborene Stürmer weiterhin die Möglichkeit, künftig das Trikot der DFB-Auswahl zu tragen. Nach Informationen türkischer Medien besteht das Interesse des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) an dem Offensivspieler.
Für die Türkei käme ein solcher Wechsel zu einem heiklen Zeitpunkt. Die Mannschaft liegt in der Qualifikation zur FIFA-Weltmeisterschaft 2026 mit neun Punkten auf Rang zwei ihrer Gruppe – direkt hinter Spanien mit zwölf Punkten. Ein Punkt aus den verbleibenden Spielen würde bereits für den Play-off-Platz reichen.
Trainer Vincenzo Montella steht nun vor einer schwierigen Entscheidung: Soll er Can Uzun mehr Einsatzzeit geben, um ihn dauerhaft an die Türkei zu binden, oder riskiert er, eines der größten Nachwuchstalente des Landes an den Nachbarn Deutschland zu verlieren?