Der lang erwartete Wechsel ist perfekt: Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlıoğlu wird ab der Saison 2026 im werksunterstützten Prima Pramac Yamaha Team in der MotoGP starten. Yamaha bestätigte am Freitag offiziell den spektakulären Wechsel des zweifachen WorldSBK-Champions in die Königsklasse des Motorradrennsports.
In einem knappen, aber aussagekräftigen Statement teilte Yamaha mit: „Toprak Razgatlıoğlu, aktueller World-Superbike-Champion und 2021 WorldSBK-Titelträger mit Yamaha, kehrt in der Saison 2026 zurück und wird im Prima Pramac Yamaha MotoGP-Team debütieren.”
Der 28-jährige Türke kann auf eine beeindruckende Superbike-Karriere zurückblicken: Seit 2018 fährt er in der FIM Superbike-Weltmeisterschaft, errang bislang 63 Siege und wurde zweimal Weltmeister – ein Rekord, der ihn zum zweiterfolgreichsten Piloten in der Geschichte der Serie macht. Nun steht der nächste große Schritt an: Der Sprung in die MotoGP.
Der Wechsel zu Yamaha und Pramac ist dabei nicht nur ein sportlicher Meilenstein, sondern auch strategisch bedeutsam. Razgatlıoğlu, dessen einzigartiger Fahrstil und aggressives Racing ihn weltbekannt machten, soll bei Yamaha neue Impulse bringen. Das Prima Pramac Yamaha Team – eine Kooperation zwischen Yamaha und dem italienischen Rennstall Pramac – bietet dafür die perfekte Bühne.
Wer im aktuellen Team für Toprak weichen muss, ist jedoch noch unklar. Sowohl Jack Miller als auch Miguel Oliveira stehen auf dem Prüfstand. Besonders Oliveira hatte zu Saisonbeginn mit Verletzungen zu kämpfen und liegt derzeit nur auf Platz 23 der Gesamtwertung, während Miller auf Rang 16 steht. Yamaha-Sportchef Paolo Pavesio mahnte zur Geduld: „Für Entscheidungen ist es noch zu früh.“ Doch hinter den Kulissen wird längst über die künftige Fahreraufstellung verhandelt. Insider berichten: Sollte Oliveira bis zur Sommerpause der schlechteste Yamaha-Pilot bleiben, könnte sein Vertrag vorzeitig beendet werden. Millers Zukunft hingegen hängt von neuen Vertragsverhandlungen ab, denn sein aktueller Vertrag läuft Ende 2025 aus.
Für die MotoGP-Fans ist dies die erste Sensation der Saison 2026: Nach jahrelangen Spekulationen und intensiven Verhandlungen, die von Manager Kenan Sofuoğlu begleitet wurden, wagt Razgatlıoğlu nun den lang ersehnten Schritt in die Premier-Class. Dabei darf er sich 2026 noch mit den aktuellen 1000-cm³-Prototypen messen, bevor 2027 die neue MotoGP-Ära mit 850 cm³, weniger Fahrhilfen und eingeschränkter Aerodynamik beginnt.
Ein pikantes Detail am Rande: Pirelli, langjähriger Reifenpartner von Razgatlıoğlu in der Superbike-WM, wird ab 2027 exklusiver MotoGP-Ausrüster und löst damit Michelin ab. Für den charismatischen Türken könnte also auch auf technischer Ebene einiges vertraut bleiben.