Der türkische Fußballverband TFF bemüht sich um das nächste Top-Talent mit deutsch-türkischen Wurzeln: den 17-jährigen Linksverteidiger Yunus Ünal von Hertha BSC, der derzeit in der deutschen U17-Nationalmannschaft spielt.
Nach den viel beachteten Verbandswechseln von Kenan Yıldız (Juventus Turin) und Can Uzun (Eintracht Frankfurt) könnte mit Ünal nun ein weiteres Nachwuchstalent den Deutschen Fußball-Bund (DFB) verlassen. Laut dem ehemaligen Nationalspieler Yıldıray Baştürk, der für den türkischen Verband als Scout in Deutschland, Belgien und den Niederlanden tätig ist, stehe Ünal „schon lange auf unserer Liste”.
Baştürk sagte: „Selbstverständlich ist er ein sehr interessanter Spieler für die Türkei. Für einen Linksverteidiger ist er sehr torgefährlich, flexibel auf mehreren Positionen einsetzbar und ein Leistungsträger seiner Mannschaft.“
Ünal, der in diesem Jahr seine ersten Einsätze im Herrenbereich für Hertha BSC absolvierte und in vier Spielen der Regionalliga Nordost an vier Toren direkt beteiligt war, sagte zuletzt seine Teilnahme am U18-Lehrgang des DFB in Grünberg ab. Offiziell hieß es, er werde bei Hertha gebraucht, doch der Zeitpunkt nährt Spekulationen über einen möglichen Verbandswechsel.
Erst vor einem Jahr hatte mit Ibrahim Maza ein weiteres Hertha-Talent den DFB verlassen und sich für Algerien entschieden.
Baştürk betont, dass die Entscheidung bei den Spielern selbst liege: „Ich zeige den Jungs ohne Druck diese Option auf. Letztendlich ist es die Entscheidung der Spieler und ihrer Familien – eine Herzensangelegenheit. So war es auch bei mir.“
Ob Yunus Ünal künftig das Trikot Deutschlands oder der Türkei tragen wird, bleibt vorerst offen, doch der Kampf um eines der spannendsten Talente im deutschen Nachwuchsfußball hat bereits begonnen.