Für die letzten beiden WM-Qualifikationsspiele hat Bundestrainer Julian Nagelsmann eine überraschende Personalentscheidung getroffen: Leroy Sané kehrt nach seinem Wechsel zu Galatasaray Istanbul in die deutsche Nationalmannschaft zurück. Der 29-Jährige war zuletzt im September und Oktober nicht berücksichtigt worden.
Nagelsmann begründete die Rückkehr des Offensivspielers mit dessen „starken Leistungen in der Champions League und der Süper Lig“. Sané habe sich die Nominierung „erarbeitet”, sagte der Bundestrainer bei der Bekanntgabe des Kaders am Donnerstag. Nach 14 Pflichtspielen für Galatasaray kommt Sané derzeit auf drei Tore und drei Vorlagen.
Nagelsmann hatte das Fehlen Sanés in den vergangenen Lehrgängen mit dem geringeren sportlichen Niveau der türkischen Liga erklärt. Der Flügelspieler müsse dort „mehr auffallen” als in der Bundesliga, so Nagelsmann damals. Nach anfänglichen Problemen in Istanbul fand Sané zuletzt wieder zu alter Form.
Im Interview mit dem kicker zeigte sich der frühere Bayern-Profi selbstkritisch, aber auch ehrgeizig: „Ich musste mich in den ersten Spielen erst einfinden. Jetzt kommt alles langsam ins Rollen.“ Sein großes Ziel sei nach wie vor die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko.
Sané betonte zudem, dass er den Wechsel in die Türkei nicht als Nachteil sehe: „Ich glaube nicht, dass die Qualität der Liga entscheidend ist. Auch Portugal hat Spieler, die in Saudi-Arabien spielen, und sie sind weiterhin stark.“ Das Vertrauen Nagelsmanns wolle er „mit Leistung zurückzahlen“.
Neben Sané berief Nagelsmann auch den Verteidiger Malick Thiaw (Newcastle United) in den Kader zurück. Der Trainer lobte ihn als „eine der Stützen“ seines Vereins. Eine Premiere feiert der Kölner Nachwuchsspieler Said El Mala, der erstmals für die A-Nationalmannschaft nominiert wurde.
Nagelsmann muss hingegen auf mehrere Bundesliga-Akteure verzichten: Robert Andrich, Robin Koch, Angelo Stiller, Maximilian Beier und Deniz Undav wurden diesmal nicht berücksichtigt.
Sané hat bislang 70 Länderspiele bestritten und dabei 14 Tore erzielt sowie acht Vorlagen geliefert. Sein Comeback könnte nun ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur WM 2026 werden.