Superbike-WM: „Ohne mich wird’s langweilig“ – Razgatlıoğlu dominiert weiter und stichelt vor Titelentscheidung

14.10.2025 – 16:00 Uhr

Superbike-WM-Leader Toprak Razgatlioglu hat auch in Portugal seine Ausnahmestellung unter Beweis gestellt. Der 27-jährige Türke gewann den ersten Lauf in Estoril souverän und feierte damit seinen 20. Saisonsieg. Mit 41 Punkten Vorsprung auf den Ducati-Piloten Nicolo Bulega steht der Yamaha-Star kurz vor seinem dritten Weltmeistertitel.

In 31 Rennen dieser Saison stand Razgatlioglu 27 Mal auf dem Podium – eine Bilanz, die selbst erfahrene Beobachter staunen lässt. Sollte sein Vorsprung nach dem Estoril-Wochenende mindestens 62 Punkte betragen, wäre der Titel vorzeitig entschieden.

Der WM-Führende dominierte auch den Portugal-Auftakt fast nach Belieben. Nach einem nicht perfekten Start übernahm er in der dritten Runde die Führung und setzte sich schnell vom Feld ab. Im Ziel lag er knapp zwei Sekunden vor Bulega; Dritter wurde Álvaro Bautista, ebenfalls auf einer Ducati.

„In der ersten Runde wollte ich nicht voll pushen, um auf die Reifen zu achten“, erklärte Razgatlioglu nach dem Rennen. „Als ich sah, dass mich alle überholen, musste ich kontern. Dann habe ich mein Rennen wirklich begonnen.“

Für den 77-fachen Laufsieger ist klar: Auf Sicherheit zu fahren, kommt nicht infrage. „Ich will gewinnen, außer es gibt ein Problem – dann ist auch Platz zwei genug. Aber normalerweise bin ich immer bereit für den Kampf“, sagte er.

Trotz seiner Titelchance denkt der Türke sportlich: „Ich hoffe nicht, dass Bulega stürzt. Ich will die Meisterschaft auf der Strecke gewinnen, nicht durch das Pech des Gegners. Ich glaube, dass die Entscheidung erst in Spanien fällt.“

Ein Blick auf die Statistiken zeigt, wie sehr Razgatlioglu die Serie prägt: Ohne ihn hätte Bulega in dieser Saison 27 der 31 Rennen gewonnen. Auf die Frage, wie spannend die Superbike-WM ohne ihn im kommenden Jahr wäre – Razgatlioglu wechselt 2026 in die MotoGP – antwortete er trocken: „Langweilig.“