Die türkische Basketball-Nationalmannschaft hat zum ersten Mal seit 2001 wieder das Halbfinale einer Europameisterschaft erreicht. Das Team um den NBA-Profi Alperen Sengün setzte sich am Dienstag, dem 9. September, im Viertelfinale in Riga mit 91:77 gegen Polen durch.
Bereits zur Halbzeit führten die Türken mit 46:32, und vor 3.463 Zuschauern avancierte Sengün mit 19 Punkten, zwölf Rebounds und zehn Assists zum überragenden Spieler und erzielte damit das sechste Triple-Double in der Geschichte der EuroBasket. Für Polen trafen Jordan Loyd und Mateusz Ponitka jeweils 19 Mal.
Im Halbfinale trifft die Türkei am Freitag auf Griechenland. Dort wartet mit NBA-Superstar Giannis Antetokounmpo eine der größten Herausforderungen des Turniers.
Sengün als dominierende Figur
Der 23-jährige Center steht seit 2021 bei den Houston Rockets unter Vertrag und wurde bereits zum siebten Mal in Folge zum „Spieler des Spiels“ gewählt. Insgesamt verbuchte er im Turnier bisher 151 Punkte, 76 Rebounds und 50 Assists – eine Bilanz, die in den vergangenen drei Jahrzehnten kein anderer Spieler erreichte.
Mit seinen kreativen Pässen und geschickten Bewegungen wird Sengün häufig mit Nikola Jokić verglichen. In den USA trägt er daher den Spitznamen „Baby Jokic“. Längst gilt er aber als eigenständige Größe und Anführer. „Er ist für mich ganz klar der MVP des Turniers“, lobte Mitspieler Shane Larkin. Auch Experten wie der ehemalige Nationalspieler Per Günther zeigten sich beeindruckt: Sengün spiele „mit Übersicht, Variabilität und defensiver Stärke“.
Deutsche Mannschaft blickt gespannt auf mögliches Finale
Während Polen den Sprung ins Halbfinale zum zweiten Mal in Folge verpasste, träumt die Türkei vom ersten EM-Titel der Verbandsgeschichte. Auch die deutsche Nationalmannschaft schaut genau hin: für sie könnte es im Endspiel zu einem Duell mit den Türken kommen, falls sie sich im Halbfinale gegen Finnland durchsetzen könen.