Ein Streit um Einsatzzeiten sorgt für Spannung zwischen der Türkischen Fußballföderation (TFF) und dem Bundesligisten Eintracht Frankfurt. Der Grund: Youngster Can Uzun erhält im türkischen Nationalteam bislang nur wenig Spielzeit – sehr zum Ärger seines Vereins.
Bei der 6:1-Gala der Türkei gegen Bulgarien in der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft wurde der 19-Jährige erst in der 69. Minute eingewechselt und spielte nur 21 Minuten. Gegen Georgien stand er gar nicht im Kader, beim Duell mit Spanien blieb er auf der Bank.
Laut einem Bericht der deutschen Bild-Zeitung hat Frankfurt deshalb direkt Kontakt mit der TFF aufgenommen. Der Klub soll gefordert haben, dass Uzun künftig mehr Einsatzzeit erhält – andernfalls wolle man den Spieler nicht mehr für Länderspiele abstellen.
Die Zeitung betont allerdings, dass ein solches Vorgehen rechtlich kaum durchsetzbar wäre, da Vereine bei offiziellen FIFA-Länderspielen grundsätzlich zur Freistellung verpflichtet sind.
Montella reagiert gelassen: „Ihr liebt es, Geschichten zu basteln“
Nationaltrainer Vincenzo Montella zeigte sich nach dem Spiel gegen Bulgarien unbeeindruckt von der Debatte. Auf die Frage, ob ihn Uzuns verpasste Torchance geärgert habe, antwortete der Italiener:
„Ihr liebt es, Geschichten zu basteln. Ich habe Can Uzun schon nominiert, als er noch in der zweiten Liga spielte. Unsere jungen Spieler wie Can oder Kenan machen mich stolz – sie entwickeln sich gut, und das ist das Entscheidende.“
Der Offensivspieler präsentiert sich in der Bundesliga aktuell in Topform: In neun Pflichtspielen für Eintracht Frankfurt erzielte sechs Tore und vier Assists – ein beeindruckender Wert, der ihn zu einem der begehrtesten türkischen Talente Europas macht.