Der Champions-League-Auftakt von Eintracht Frankfurt gegen Galatasaray Istanbul am 18. September sorgt bereits Wochen vor dem Anpfiff für Diskussionen und ungewöhnliche Sicherheitsvorkehrungen. Hintergrund ist die massive Nachfrage türkischstämmiger Fans in Deutschland, die die Partie im Deutsche Bank Park besuchen wollen.
Laut der Frankfurter Rundschau wurden den Galatasaray-Anhängern offiziell 3.000 Plätze im Gästeblock auf der Osttribüne zugeteilt. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass diese Kapazität für die erwartete Nachfrage bei weitem nicht ausreichen wird. Schon jetzt haben zahlreiche Fans ihr Interesse an Tickets bekundet – auch außerhalb des offiziell vorgesehenen Kontingents.
Die Situation erinnert viele in Frankfurt an den 21. Oktober 1992, als rund 30.000 Galatasaray-Fans ihre Mannschaft beim UEFA-Cup-Spiel gegen Eintracht Frankfurt unterstützten. Trotz des Heimrechts wirkte das Stadion wie ein Auswärtsspiel für die Hessen.
Um ein ähnliches Szenario zu verhindern, hat Eintracht Frankfurt strenge Maßnahmen angekündigt. Von den 59.500 Plätzen sind rund 35.000 durch Dauerkarten vergeben, der Rest ging ausschließlich an Vereinsmitglieder. Doch auch hier stießen türkischstämmige Fans auf Hürden: Nur wer bereits im Mai Mitglied geworden war, konnte sich für Tickets bewerben.
Laut Berichten versuchen Anhänger nun, über den Zweitmarkt oder den Kauf von Dauerkarten Dritter an Tickets zu gelangen. Eintracht-Vorstand Philipp Reschke warnte vor illegalen Verkäufen: „Überteuerte Weitergaben können zum Entzug der Dauerkarte führen.“ Der Klub hat zudem eine Anwaltskanzlei eingeschaltet, um den Handel auf Schwarzmarkt-Plattformen zu unterbinden.
In Online-Foren organisieren sich inzwischen Eintracht-Fans, um zu verhindern, dass Karten in die Hände türkischer Anhänger gelangen. Zwar ist ein Weiterverkauf zu regulären Preisen erlaubt, doch innerhalb der Fan-Community gibt es offenbar Absprachen, keine Tickets an Galatasaray-Fans weiterzugeben.
Das Champions-League-Duell verspricht somit nicht nur sportliche Brisanz, sondern auch eine besondere Atmosphäre auf den Rängen. Die Eintracht steht dabei vor der schwierigen Aufgabe, den Heimvorteil zu behaupten.