Das 1:1 im Derby zwischen Fenerbahçe und Galatasaray beschäftigt die türkische Fußballszene weiterhin. Während Galatasaray seine Tabellenführung trotz des späten Gegentreffers verteidigte, sorgten sowohl die deutliche Kritik des Ex-Profis Hasan Şaş als auch mehrere Social-Media-Beiträge von Victor Osimhen für Aufmerksamkeit.
Die Begegnung bot Spannung bis in die Nachspielzeit. Galatasaray war durch Leroy Sané kurz vor der Pause in Führung gegangen, ehe Jhon Duran in der 95. Minute für Fenerbahçe ausglich. Der frühere Galatasaray-Spieler Hasan Şaş stellte im Sender SporON anschließend die Entscheidung infrage, Stürmer Victor Osimhen in der Schlussphase auszuwechseln. Standardsituationen seien ohne den physisch starken Angreifer anfälliger gewesen, so Şaş. Fünf weitere Minuten Einsatzzeit hätten womöglich den Ausgleich verhindert, so seine Einschätzung.
Doch nicht nur Şaş geriet nach dem Derby in den Fokus. Auch Galatasarays nigerianischer Torjäger Osimhen meldete sich noch am Abend in den sozialen Netzwerken zu Wort – mit gleich vier aufeinanderfolgenden Beiträgen. Darin stellte er einzelne Mitspieler heraus und würdigte deren Leistungen. Leroy Sané bezeichnete er als „Spieler auf Topniveau“, Verteidiger Kazımcan Karataş kommentierte er mit den Worten „Dieser Bursche“. Lucas Torreira lobte er als „echten Krieger“, zu einem Beitrag über Uğurcan Çakır setzte er ein rot-gelbes Herz und applaudierende Emojis.
Bei Beobachtern kamen die Beiträge als Signal der Geschlossenheit an, insbesondere, da Osimhen wenige Stunden zuvor selbst Gegenstand der Diskussionen um seine vorzeitige Auswechslung gewesen war.
Trotz personeller Engpässe zeigte sich Galatasaray im Derby überraschend stabil. Hasan Şaş lobte die Leistung der Mannschaft unter schwierigen Bedingungen: Mit provisorischen Umbauten in der Defensive und Spielern nach langen Pausen habe das Team „über den Erwartungen“ gespielt. Für die kommenden Wochen identifizierte er zwei entscheidende Aufgaben: den Liga-Auftritt gegen Samsunspor und das Europapokalduell mit Monaco. Beide Partien könnten die Richtung für den weiteren Saisonverlauf vorgeben.
Ungeachtet der emotionalen Debatte um die Schlussminuten sieht Şaş den Klub strukturell gut aufgestellt. Galatasaray sei „kein Ausbildungsverein mehr“, sagte er. Die Breite des Kaders ermögliche es, selbst prominente Ausfälle zu kompensieren. Am Ende sei vor allem eines entscheidend: Galatasaray gehe „als Tabellenführer aus diesem Derby“.