Das große Wettskandal-Beben in der Türkei: Über 100 Profis gesperrt – Jetzt geraten auch Vereinsboss und Schiedsrichter in den Fokus

14.11.2025 – 16:00 Uhr

Im Zuge einer groß angelegten Untersuchung zu illegalen Sportwetten hat der türkische Fußballverband (TFF) 102 Profispieler mit sofortigen Sperren belegt. Dies gab das Disziplinarkomitee des Verbandes am Montag bekannt. Unter den Betroffenen befinden sich auch zwei Spieler des Spitzenklubs Galatasaray Istanbul.

Die Strafen fallen je nach Schwere des Vergehens unterschiedlich aus. Die höchsten Sanktionen von zwölf Monaten Sperre erhielten fünf Spieler von Vereinen der ersten und zweiten Liga, darunter Allassane Ndao (Konyaspor) und Ali Şaşal Vural (Sivasspor).

Von Galatasaray wurde Metehan Baltacı für neun Monate und sein Teamkollege Eren Elmalı für 45 Tage gesperrt. Auch bei Trabzonspor und anderen Klubs wurden Spieler mit Sperren von bis zu drei Monaten belegt.

Grundlage der Maßnahmen sind Ermittlungen gegen insgesamt 1.024 Spieler, die verdächtigt werden, auf Spiele in professionellen Ligen gewettet zu haben. Unter ihnen befinden sich laut Verband auch 27 Akteure der höchsten Spielklasse, der Süper Lig, darunter die Beşiktaş-Spieler Necip Uysal und Ersin Destanoğlu, gegen die die vorläufigen Maßnahmen jedoch bereits wieder aufgehoben wurden.

Laut lokalen Medienberichten weitet sich die Untersuchung nun deutlich aus. Demnach sollen als Nächstes Vereinspräsidenten, Manager und Trainer ins Visier der Ermittler geraten. Bereits 152 Schiedsrichter wurden an das Disziplinarkomitee überwiesen. Acht Personen, darunter der Präsident von Eyüpspor, Murat Özkaya, sowie mehrere Schiedsrichter, wurden im Zusammenhang mit dem Skandal vorläufig festgenommen. Die Untersuchungen dauern an.