Bei der Vorstellung eines Akademieprojekts sprach Fenerbahçe-Präsident Ali Koç umfassend über die sportliche und finanzielle Lage des türkischen Traditionsklubs. Dabei nannte er die Gründe für die Trennung von Startrainer José Mourinho, stellte den neuen Coach Domenico Tedesco vor und gab Einblicke in die ehrgeizigen Ziele des Vereins.
Koç betonte, dass die Verpflichtungen in der Sommertransferperiode den Kader zwar gestärkt hätten, die spielerische Entwicklung jedoch nicht zufriedenstellend gewesen sei. „Trotz namhafter Neuzugänge war das gezeigte Fußballspiel nicht das, was wir uns erhofft hatten. Deshalb haben wir uns – auch wenn es kurz vor den Vereinswahlen ein Risiko bedeutete – von José Mourinho getrennt“, sagte der Clubchef.
Der Marktwert der Mannschaft beläuft sich aktuell auf rund 315 Millionen Euro. Besonders hervorhob er die Verpflichtung von Kerem Aktürkoğlu, die durch eine langfristige Investition ermöglicht worden sei. Gleichzeitig habe der Verkauf von Yusuf Akçiçek nach Saudi-Arabien schmerzlich getroffen.
Mit Blick auf die Finanzen versicherte der Clubchef, dass Fenerbahçe verantwortungsvoll mit seinen Ressourcen umgehe. So sei ein Sponsorenvertrag über 160 Millionen Euro bewusst nicht zur Schuldentilgung genutzt worden, um künftigen Vorständen finanzielle Handlungsspielräume zu sichern. „Wir arbeiten nicht für die Wahl, sondern für Fenerbahçe”, unterstrich er.
Sportlich setzt der Verein nach Mourinhos Abgang auf Domenico Tedesco. Laut Koç fiel die Entscheidung nach gründlicher Analyse und nicht aus populistischen Motiven. „Tedesco passt am besten zu unserer offensiv geprägten Spieltradition. Wir glauben fest daran, mit ihm den Titel holen zu können“, erklärte er.
Neben der Meisterschaft nannte Koç als übergeordnetes Ziel den Traum, ein europäisches Finale im heimischen Tüpraş-Stadion austragen zu dürfen. „Das wäre der größte Erfolg, den wir uns vorstellen können“, so der Präsident.