Prügelei in Istanbuler Club: Fußballerin Aycan Yanaç unter Körperverletzungsverdacht

12.12.2025 – 14:00 Uhr

In einem bekannten Entertainment-Etablissement im Istanbuler Stadtteil Şişli kam es in der Nacht zum vergangenen Freitag zu einem Zwischenfall, der nun rechtliche Folgen haben könnte. Eine 26-jährige Physiotherapeutin hat Strafanzeige gegen die 27-jährige Fußballerin Aycan Yanaç erstattet und sie der Körperverletzung beschuldigt.

Der Vorfall habe sich gegen 1 Uhr in den Toilettenräumen der Lokalität in Harbiye ereignet, so die junge Frau Nisa S. Sie sei dorthin gegangen, um ihre Zwillingsschwester zu suchen. Als sie an eine Kabinentür klopfte, sei es laut ihrer Schilderung zu einer verbalen Auseinandersetzung mit einer Person im Inneren gekommen. Plötzlich habe die Tür aufgeflogen. „Direkt vor mir stand eine großgewachsene, kräftig gebaute Frau. Ich erfuhr später, dass es Aycan Yanaç war. Sie schlug mir ohne ein Wort direkt ins Gesicht”, so S. in einer ausführlichen Stellungnahme gegenüber den Medien. Sie sei zu Boden gestürzt. Die Angreiferin habe sie am Haar gepackt, erneut geschlagen und mehrfach mit dem Kopf gegen die Wand gedrückt. „Ich konnte in dem Moment nichts sehen. Alles geschah so schnell.“

Andere Gäste hätten schließlich eingegriffen und die Frauen getrennt. Ein Teil des Geschehens wurde von Sicherheitskameras aufgezeichnet. Nisa S. begab sich nach dem Vorfall in ein Krankenhaus, wo ihr ein ärztliches Zeugnis über Verletzungen durch Gewalteinwirkung ausgestellt wurde. Anschließend erstattete sie Anzeige. Sie leidet unter Prellungen, Schürfwunden, Kopfschmerzen und Atembeschwerden und kann derzeit nicht arbeiten.

Anwalt der Fußballerin widerspricht entschieden

Noch am selben Tag ließ die beschuldigte Fußballerin Aycan Yanaç über ihre Anwälte eine Gegendarstellung verbreiten. In der schriftlichen Erklärung heißt es, die in sozialen Medien und einigen Internetportalen verbreiteten Körperverletzungsvorwürfe gegen ihre Mandantin entsprächen nicht der Wahrheit. Die veröffentlichten Inhalte und Äußerungen seien „unvollständig, verzerrt und suggestiv”. Sie betrachtet die falschen Darstellungen als gezielte Versuche, Aufmerksamkeit zu erregen und ihren Ruf zu schädigen. Gegen die Verantwortlichen seien bereits die notwendigen rechtlichen Schritte eingeleitet worden. Die Öffentlichkeit wird gebeten, „einseitigen Darstellungen und die Persönlichkeitsrechte verletzenden Äußerungen keinen Glauben zu schenken”.

Im Zuge ihrer Anzeige kritisierte Nisa S. auch das Verhalten des Clubpersonals. Sie sei nach dem Vorfall im Stich gelassen worden; niemand habe sich um ihr Wohlergehen gekümmert. Stattdessen sei die andere Beteiligte geschützt worden. „Ich werde meine Sache bis zum Ende verfolgen”, erklärte die Physiotherapeutin.