Das für den 7. Oktober geplante Konzert des britischen Popstars Robbie Williams in Istanbul wurde kurzfristig abgesagt. Wie der Musiker am Sonntag in einer Instagram-Story mitteilte, habe die Stadtverwaltung die Veranstaltung „im Interesse der öffentlichen Sicherheit“ gestrichen.
Nach Informationen des „Spiegel“ war der Auftritt in den Tagen zuvor in den sozialen Medien auf Widerstand gestoßen. Auf türkischen Plattformen sowie von propalästinensischen Gruppen war die Absage des Konzerts gefordert worden. Dabei sei Williams wiederholt als „Zionist“ bezeichnet worden, berichtete das Magazin.
Die Hintergründe der Proteste stehen offenbar im Zusammenhang mit Williams’ persönlichem Umfeld und früheren Auftritten. Der Sänger ist mit der US-Schauspielerin Ayda Field verheiratet, deren Vater aus der Türkei stammt und die jüdischen Glaubens ist. Laut der israelischen Zeitung Haaretz trat Williams in der Vergangenheit zweimal in Israel auf. Im Juni 2023 erklärte er während eines Konzerts, dass er und seine Frau ihre Kinder nach jüdischen Bräuchen erziehen.
Zum anhaltenden Gaza-Krieg, der am 7. Oktober 2023 durch einen Terrorangriff der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israel ausgelöst wurde, hat sich Williams bislang nicht öffentlich geäußert.
In seiner Mitteilung betonte der 50-Jährige, die Entscheidung zur Absage liege „außerhalb unserer Kontrolle“. Die Sicherheit seiner Fans habe höchste Priorität. Er habe sich besonders auf den Auftritt in Istanbul gefreut, auch wegen der familiären Wurzeln seiner Frau in der Türkei.