Der beliebte Komiker und Schauspieler Ata Demirer hat nicht nur eine beeindruckende äußerliche Veränderung durchlebt – er hat 30 Kilo abgenommen –, sondern auch einen inneren Wandel vollzogen. In der Sendung „Hadi Anlat“ mit Moderatorin Senem Aydın sprach er offen über Lebensentscheidungen, Bedauern und den Neustart, den er sich schon früher gewünscht hätte.
„Die Reform, die ich jetzt an mir selbst vorgenommen habe, hätte ich gern mit 40 gemacht. Dann hätte ich andere, vielfältigere Dinge für euch produzieren können – vielleicht auch andere Filme“, sagte der 52-Jährige nachdenklich.
Trotz seiner nachträglichen Wünsche bleibt Demirer optimistisch: „Aber es ist nie zu spät. Auch wenn es jetzt etwas gedrängter wirkt – ich werde es in meinen 50ern machen. Ich bin in meiner produktiven Phase.“
Abnehmen ohne Diätplan
Wie er sein neues Gewicht erreicht hat? Ohne spektakuläre Diäten, dafür mit Konsequenz und Bewegung: „Ich bin jahrelang zu Diätassistenten gegangen, aber das war wie ein Schulzeugnis. Ich habe einfach angefangen zu laufen und abends sowie mittags auf Brot verzichtet. Mehr steckt da nicht dahinter.“
Tiefgründig und sensibel
Der Entertainer gab auch Einblicke in sein Wesen. Er beschrieb sich selbst als sensibel und prinzipientreu: „Ich bin jemand, der sich zurückzieht, wenn er verletzt ist, aber ich sage auch, warum. Mein Herz lässt sich nicht so leicht reparieren, aber ich gebe Menschen nicht so schnell auf. In vielen Dingen bin ich noch wie der 20-jährige Ata. Ich habe meine melancholischen Seiten, mache oft dieselben Fehler, aber ich mag diese Seiten an mir.“
Der Komiker glaubt sogar, dass ihn diese emotionale Offenheit jung hält: „Ich bin innerlich noch wie ein Kind. Wahrscheinlich sehe ich deshalb so jung aus.“
Kritik an alten Filmklischees
Mit einem Augenzwinkern kritisierte Demirer auch die romantisierten Rollenbilder des türkischen Kinos: „Yeşilçam hat uns glauben lassen, dass schöne Mädchen automatisch gute Menschen sind. Belgin Doruk oder Ayşecik – sie alle waren Engel. Deshalb haben wir geglaubt, dass jedes schöne Gesicht auch ein guter Mensch ist – und damit haben wir uns oft getäuscht.“
Diese alten Filmcodes prägen ihn bis heute, wie er zugibt: „Wir tragen das noch in uns und nutzen diese Muster auch unbewusst in heutigen Filmen.“
Beobachter einer schnelllebigen Welt
Auch zur heutigen Gesellschaft hat Ata Demirer klare Gedanken. Die Geschwindigkeit, mit der Beziehungen heute entstehen, erstaunt ihn: „Heute lernen sich junge Leute mit 16, 17 über Social Media kennen und sind sofort ein Paar. Ich will nicht altmodisch klingen, aber es macht mir manchmal Angst – nicht wegen der Moral, sondern wegen der Gefühle. Man denkt, dass es keine echten Liebesgeschichten mehr geben wird. Doch dann sieht man, wie junge Leute immer noch Händchen halten und heiraten.“
„Komiker heilen die Seele“
Demirer betonte, wie wichtig seine Arbeit für ihn und für andere ist. „Eines der schönsten Dinge in meinem Beruf ist, dass man für Menschen wie ein Heilmittel sein kann. Als wir nach Istanbul kamen, hatten wir als Familie schwere Zeiten. Unsere größte Freude waren die Filme von Şener Şen. Komiker tun Menschen gut – selbst wenn du sie nur auf der Straße siehst, fühlst du dich besser.“