Abschied von einer Legende: Edip Akbayram, Ikone des anatolischen Pop, stirbt mit 75 Jahren

03.03.2025 – 13:30 Uhr

Der legendäre Musiker Edip Akbayram, eine der führenden Figuren des anatolischen Pop, ist im Alter von 75 Jahren verstorben. Nach einem Sturz aus dem Bett zu Hause befand sich Akbayram seit fast zwei Monaten aufgrund eines vermuteten inneren Blutungsproblems in der Intensivpflege im Haydarpaşa Numune Ausbildungs- und Forschungskrankenhaus. Trotz aller medizinischen Bemühungen konnte sein Leben nicht gerettet werden.

Das Kultur- und Tourismusministerium äußerte auf seinen sozialen Medien tiefes Bedauern: „Wir sind zutiefst traurig über den Verlust von Edip Akbayram, einem Meister der türkischen Musik, dessen unvergessliche Auftritte und kraftvolle Stimme immer in unseren Erinnerungen bleiben werden. Wir wünschen unserem geschätzten Künstler Gottes Barmherzigkeit und sprechen seiner Familie, seinen Angehörigen und der Kunstgemeinschaft unser aufrichtiges Beileid aus.“

Heute findet um 11 Uhr eine Trauerfeier für Akbayram in der Cemal Reşit Rey Konzerthalle statt. Nach der Zeremonie wird seine Beisetzung nach dem Mittagsgebet in der Teşvikiye-Moschee stattfinden. Er wird auf dem Karacaahmet-Friedhof in Istanbul seine letzte Ruhe finden.

Ein Leben für die Musik

Edip Akbayram wurde am 29. Dezember 1950 in Gaziantep geboren und wurde mit seinen ikonischen Liedern wie „Güzel Günler Göreceğiz“, „Hasretinle Yandı Gönlüm“ und „Aldırma Gönül“ zu einer geliebten Figur der türkischen Musik. Bereits im Alter von neun Monaten erkrankte er an Kinderlähmung, kämpfte jedoch tapfer gegen die Krankheit an. Seine Leidenschaft für die Musik entdeckte er früh und gründete eine kleine Band.

Zu Beginn seiner Karriere spielte er als Amateurmusiker auf Hochzeiten in seiner Nähe. Während seiner Schulzeit nahm er das Lied „Kendim Ettim Kendim Buldum“ auf, das später auf seiner ersten Schallplatte erschien. Seine Band trug den Namen „Siyah Örümcekler“ (Schwarze Spinnen).

Nach seinem Schulabschluss im Jahr 1968 zog Akbayram nach Istanbul, um Medizin zu studieren. Er bestand die Aufnahmeprüfungen und wurde für ein Zahnmedizinstudium zugelassen. Doch seine Liebe zur Musik überwog: Er entschied sich gegen die Zahnmedizin und nahm am berühmten Altın Mikrofon (Goldenes Mikrofon) Wettbewerb 1971 teil, den er mit dem Lied „Kükredi Çimenler“ gewann, inspiriert durch die Poesie von Aşık Veysel.

1974 gründete er das Dostlar Orchestra und wurde zu einer Schlüsselfigur des anatolischen Pop. Mit unvergesslichen Hits wie „Kara Kuzu“, „Deniz Üstü Köpürür“ und „Garip“ sowie Rekordhits wie „Aldırma Gönül“ und „Eşkıya Dünyaya Hükümdar Olmaz“ baute er sich eine treue Fangemeinde auf.

Eine Karriere voller Auszeichnungen

Im Laufe seiner Karriere wurde Akbayram mit nahezu 250 Preisen ausgezeichnet, darunter auch eine Goldene Schallplatte. Seine kraftvolle Stimme, seine sozialkritischen Texte und seine einzigartige Mischung aus türkischer Volksmusik und modernen Elementen machten ihn zu einer der prägendsten Figuren der türkischen Musikszene.

Mit dem Tod von Edip Akbayram verliert die Türkei nicht nur einen großartigen Musiker, sondern auch eine Stimme, die Generationen geprägt hat. Sein musikalisches Erbe wird jedoch weiterleben.