50 Jahre Rivalität: Die unendliche Geschichte von Bülent Ersoy und Ajda Pekkan

12.08.2025 – 19:00 Uhr

Sie sind zwei der größten Legenden des türkischen Showbusiness: Bülent Ersoy, die „Diva“, und Ajda Pekkan, die „Superstar“. Was in den 1970er-Jahren mit einem gemeinsamen Auftritt begann, entwickelte sich zu einer der langlebigsten Rivalitäten in der Unterhaltungsbranche – und sorgt bis heute für Schlagzeilen.

Ein Streit, der nie endete

Seinen Ursprung hat der Konflikt im Jahr 1970, als beide im berühmten Dalyan Gazinosu auftraten. Damals soll Ersoy in der Garderobe mitbekommen haben, wie Pekkan abfällige Bemerkungen über sie machte. Aus dem anfänglichen Groll wurde schnell eine offene Feindseligkeit.

Ein besonders brisanter Vorfall ereignete sich Berichten zufolge während eines gemeinsamen Fluges: Ersoy soll Pekkan eine Ohrfeige verpasst haben. Was auch immer tatsächlich geschah – eine Versöhnung gab es nie.

Aufeinandertreffen bei offiziellen Anlässen

Auch Jahre später flammte der Streit immer wieder auf. Bei einem Iftar-Essen, zu dem Recep Tayyip Erdoğan geladen hatte, saßen beide Frauen am selben Tisch. Doch statt höflicher Diplomatie gab es die nächste Auseinandersetzung: Pekkan habe beim Eintreffen keinen Gruß ausgesprochen, was Ersoy in einem Interview als Respektlosigkeit verurteilte und dabei mit deutlichen Worten nicht sparte.

Diese Aussagen führten zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung. Ersoy blieb der Verhandlung zunächst fern, woraufhin ein Haftbefehl erlassen wurde. Nach einer Aussage wurde sie wieder freigelassen, musste jedoch eine Geldstrafe von 3.750 Lira zahlen, was sie spöttisch kommentierte: „Das ist ja nicht mal mein Schminkgeld.“

Neue Spitzen nach Jahrzehnten

Zwar versuchten immer wieder Politiker und Branchenkollegen zu vermitteln, doch alle Friedensversuche hielten nur kurz. Nun hat Ersoy erneut Öl ins Feuer gegossen. Bei einem Konzert in Antalya kritisierte sie scharf Künstlerinnen und Künstler, die Playback singen.

In einer Botschaft sprach sie von „Betrügern“ und „Lügnern“ und bezog sich dabei auf einen Vorfall, bei dem Zuschauer ein Konzert einer „sehr geschätzten“ Kollegin verließen, weil diese nicht live sang. Auch wenn Ersoy keinen Namen nannte, deuteten viele ihre Worte als klaren Seitenhieb gegen Ajda Pekkan.

Mit Blick auf die Zukunft ließ die Diva keinen Zweifel: „Ihr lebt von euren vergangenen Erfolgen, aber auch das geht zu Ende. Sonst bekommt ihr den Schlag des Volkes zu spüren.“

Ein Ende ist nicht in Sicht

Nach einem halben Jahrhundert scheint diese Fehde unerschütterlich. Für die Fans beider Lager ist sie längst ein Teil der türkischen Popkultur – und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis der nächste verbale Schlagabtausch für Gesprächsstoff sorgt.