Der goldene Thron des Tutanchamun

(Bildquelle: egyptmagictours.com)
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26.11.2023 – 16:00 Uhr

Der goldene Thron des Tutanchamun zählt zu den einzigartigsten Kunstwerken des alten Ägyptens. Als eines der bedeutendsten und am besten erhaltenen Möbelstücke der Antike fasziniert er auch noch nach über dreitausend Jahren Betrachter weltweit. Die unverblassten Farben sind ein Beweis für die hohe Kunstfertigkeit der altägyptischen Handwerker.

(Bildquelle: Egypt Museum)

Bei dem aus Holz gefertigten und mit Gold und Silber überzogenen Thron sind Halbedelsteine und farbiges Glas kunstvoll und detailreich verziert. Der Thron wird in den ägyptischen Hieroglyphen als “Ist” bezeichnet, benannt nach der Muttergöttin Isis, die oft mit einem Thron als ihrem charakteristischen Emblem auf dem Kopf dargestellt wurde.

Der luxuriöse Sitz zeichnet sich durch seine komplexe Technik und seine Fülle an Details aus. Zwei vorspringende Löwenköpfe schützen den Sitz des Throns, während die Arme die Form von geflügelten Uräen oder sich aufbäumenden Kobras annehmen, die die ägyptische Doppelkrone aus Pschent tragen und die Kartuschen mit den Namen des Königs bewachen.

(Bildquelle: Egypt Museum)

Der goldene Thron des Tutanchamun wurde 1922 von dem britischen Archäologen Howard Carter unter einem Grabbett für Flusspferde in der Vorkammer des Grabes von Tutanchamun gefunden.

Der Thron symbolisiert nicht nur die Verbindung zwischen Götterwelt und Menschen, sondern auch Majestät, Stabilität, Sicherheit und Gleichgewicht. Da Könige als Gottheiten betrachtet wurden, ist es leicht vorstellbar, dass Tutanchamun auf diesem goldenen Thron sitzend seinen göttlichen Willen über den Rest der Sterblichen durchsetzte.

Lehne des Throns von Tutanchamun

(Bildquelle: Egypt Museum)

In einer typischen Szene im Amarna-Stil hält Königin Ankhesenamun eine Salbentasse und verteilt parfümiertes Öl auf dem Kragen ihres Mannes. Über dem Königspaar scheint die Sonnenscheibe Aten. Zur Zeit, als das Bild entstand, nannten sich die beiden Tutankhaten und Ankhespaaten.

Die Szene gilt als eine der berühmtesten und intimsten Szenen der Kunstgeschichte: Der junge König sitzt und wird von seiner Frau Ankhesenamun mit einer Salbe verwöhnt.

Der König trägt eine zusammengesetzte Krone und eine breite Halskrause, die Königin ein Diadem. Beide Stücke sind mit exquisiten farbigen Glaseinlagen verziert. Ihre Gewänder aus Leinen sind aus Silber gefertigt.