Türkei will beim Gastronomie-Tourismus ein größeres Stück vom Kuchen abhaben

01.10.2025 – 13:00 Uhr

Die Türkei verstärkt ihre Bemühungen, den Anteil der Gastronomie am Tourismuseinkommen auszubauen. Kulinarische Erlebnisse werden weltweit immer wichtiger bei der Wahl von Reisezielen.

Der Gastronomie-Tourismus ist inzwischen eine Billionen-Dollar-Industrie, bei der Reisende oft weite Strecken zurücklegen, um lokale Spezialitäten zu kosten. Solche Besucher geben schätzungsweise bis zu siebenmal mehr aus als gewöhnliche Touristen.

In der Türkei macht die Gastronomie bereits rund 20 Prozent der Tourismuseinnahmen aus. Das Land will dieses Potenzial weiter nutzen, etwa durch die Entwicklung einer nationalen Gastronomiekarte, den Ausbau kulinarischer Touren im Ausland und die Etablierung von Food-Festivals als feste Traditionen.

Die offizielle Tourismusagentur „Deliciously Türkiye“ wirbt mit Kampagnen in über 200 Ländern. Auf Instagram zeigt der Account „GoTürkiye“ nicht nur bekannte Gerichte wie Baklava und Kebab, sondern auch regionale Spezialitäten wie Mantı oder Sarma.

Prominente Köche und Food-Influencer tragen ebenfalls zur internationalen Sichtbarkeit der türkischen Küche bei. Food-Festivals in Städten wie Konya, Bursa und Gaziantep sind Teil der landesweiten Kultur-Route-Festivals.

Michelin-Sterne-Restaurants locken immer mehr internationale Gäste und unterstützen gleichzeitig lokale Produzenten.

2024 gaben Touristen in der Türkei fast 11,7 Milliarden US-Dollar für Essen und Getränke aus. Rund 900.000 Menschen sind im Lebensmittel- und Gastronomiesektor beschäftigt – fast die Hälfte aller Jobs im Tourismussektor.

Auch international wird die türkische Kulinarik gewürdigt: Gaziantep, Hatay und Afyonkarahisar gehören zum UNESCO-Netzwerk der Kreativstädte im Bereich Gastronomie und zeigen so die kulturelle Tiefe der türkischen Esskultur.