Die Türkei startet ein landesweites Bildungsprojekt zur Förderung ihres kulinarischen Erbes: In jeder der sieben geografischen Regionen des Landes wird eine spezialisierte Gastronomie-Fachoberschule eröffnet. Ziel des vom Bildungsministerium initiierten Projekts ist es, Schüler:innen nicht nur zu exzellenten Köch:innen auszubilden, sondern ihnen auch ein umfassendes Verständnis für die kulturellen, historischen, geografischen und landwirtschaftlichen Wurzeln der türkischen Küche zu vermitteln.
Bei der offiziellen Eröffnungsfeier an der Etiler Tourismus-Berufsschule in Istanbul betonte First Lady Emine Erdoğan die Bedeutung der Initiative: Türkische Küche habe das Potenzial, weltweit eine größere Rolle zu spielen – vorausgesetzt, man vermittle sie mit der richtigen Strategie. Die neuen Schulen sollen daher neben kulinarischen Fähigkeiten auch Kenntnisse in Storytelling, Lebensmittelkunde, Agrarwirtschaft und Esskultur lehren.
Jede Schule wird sich auf regionale Besonderheiten konzentrieren:
-
Istanbul: Osmanische Palastküche mit modernen Stadteinflüssen
-
Antalya: Mediterrane Küche mit Fokus auf natürliche, endemische Pflanzen
-
Gaziantep: Baklava und traditionelle Desserts mit innovativen Techniken
-
Konya: Wiederbelebung anatolischer Brotkultur
-
Trabzon: Schokolade und Gebäck, mit Fokus auf kreative Konditoreikunst
-
İzmir: Meze-Kultur und Olivenölgerichte aus der Ägäis
-
Erzurum: Fleisch- und Milchprodukte aus der ostanatolischen Hirtenküche
Der Bildungsminister Yusuf Tekin erklärte, dass die Schulen einen praxisnahen, ganzheitlichen Ausbildungsansatz verfolgen werden – „vom Feld bis zum Teller“. Damit sollen die Schüler:innen lernen, nicht nur zu kochen, sondern auch kulinarische Prozesse ganzheitlich zu verstehen – von der Herkunft der Zutaten bis zur geschmacklichen und kulturellen Bedeutung eines Gerichts.
Das Projekt soll nicht nur die Ausbildung im Gastronomiebereich stärken, sondern auch dazu beitragen, die türkische Küche als kulturelles Aushängeschild international zu etabliere