Das kulinarische Ranking-Portal TasteAtlas hat eine Liste der „25 besten griechischen Gerichte, die man probieren muss“ veröffentlicht. Doch viele der Speisen erinnern stark an türkische Klassiker. Die Ähnlichkeiten in Namen und Zubereitung sorgen für Diskussionen über kulinarische Grenzen und kulturellen Austausch.
„Dolmades“ oder „Sarma“? Ein kulinarisches Déjà-vu
An erster Stelle steht das Gericht Dolmades, das Türken als Yaprak Sarma kennen, also mit Reis gefüllte Weinblätter. Doch die Debatte geht weiter: Souvlaki, mariniertes Fleisch am Spieß, erinnert stark an Şiş Kebap, während Spanakopita nichts anderes als Spinatbörek ist. Selbst der beliebte Dip Tzatziki ist vom türkischen Cacık kaum zu unterscheiden – abgesehen vom Namen.
Kulturelle Überschneidungen oder kulinarische Aneignung?
Die Liste wirft Fragen nach dem Ursprung der Gerichte auf. Viele der als „typisch griechisch” präsentierten Speisen haben Pendants in der türkischen Küche, etwa Fasolakia (grüne Bohnen) oder Yemista (gefülltes Gemüse). Aufgrund der Geschichte gibt es in beiden Küchen zahlreiche Parallelen, doch die Darstellung als rein griechische Spezialitäten stößt auf Kritik.
Türkische Küche – „unsichtbar“, aber einflussreich?
Im Februar wurde die griechische Küche von TasteAtlas zur „besten der Welt“ gewählt, während die türkische trotz ihrer globalen Beliebtheit oft im Schatten steht. Die aktuelle Liste unterstreicht erneut, wie stark beide Küchen verwoben sind. Ob man nun von Dolmades oder Sarma spricht – am Ende zählt der Geschmack. Und der ist, wie diese Liste zeigt, oft grenzenlos.