Mit Duft zum Geschmack: Studierende aus Gaziantep entwickeln “essbare Parfums” für osmanische Küche

24.12.2025 – 19:00 Uhr

GAZİANTEP – Studierende der Gastronomie-Fakultät der Gaziantep Islam Science and Technology University (GİBTÜ) arbeiten an einem ungewöhnlichen Projekt: Sie entwickeln sogenannte „essbare Parfums“, die traditionelle osmanische Gerichte nicht nur geschmacklich, sondern auch über den Duft erlebbar machen sollen.

Insgesamt sechs aromatische Sprays haben die Studierenden bereits kreiert. Sie basieren vollständig auf natürlichen, pflanzlichen und aromatischen Extrakten und werden in kleinsten Mengen erst beim Anrichten der Speisen aufgetragen. Ziel ist es, historische Aromen und Erinnerungen an die osmanische Küche wiederzubeleben – über die Nase ebenso wie über den Gaumen. Langfristig hofft das Team, die Produktpalette zu erweitern und die Düfte auch kommerziell anbieten zu können.

GİBTÜ-Rektor Professor Şehmus Demir betonte, das Projekt mache deutlich, wie eng Aroma und Geschmack in der Gastronomie miteinander verbunden seien.

Dozent Erol Taşkın erklärte, man wolle die „aromatische Erinnerung“ an traditionelle Gerichte neu aktivieren. „Es handelt sich nicht um kosmetische Produkte“, sagte er. „Die Sprays sind alkoholfrei, essbar, basieren auf überlieferten Herstellungstechniken und sind mit halal-Grundsätzen vereinbar.“

Jedes Parfum wurde für einen bestimmten Gerichtstyp entwickelt und greift auf Zutaten zurück, die historisch in der osmanischen Küche verwendet wurden – etwa Blütenessenzen, Gewürze und sirupartige Macun-Mischungen. So wird für Fleischgerichte ein auf Gewürznelke und Tannenzapfensirup basierendes Aroma namens „Şah-ı Karanfil“verwendet.

Leichtere Blüten- und Kräuternoten begleiten Gemüsegerichte und Suppen. Für Milchdesserts und Salate ist eine veilchenbetonte Mischung namens „Menekşe-i Hümayun“ vorgesehen. Fruchtdesserts wiederum erhalten intensivere fruchtige und gewürzbetonte Düfte.

Student Burak Can Özdemir sagte, Ziel sei es, Gerichte aus der Osmanenzeit in einem modernen gastronomischen Kontext zu präsentieren und zugleich das kulturelle Erbe zu bewahren. Seine Kommilitonin Hayrunisa Biltekinergänzte, man wolle osmanische und zeitgenössische Küche „auf demselben Teller“ zusammenbringen – erzählt durch den Duft.