Die türkische Küche ist weltweit für ihre Vielfalt und ihren tief verwurzelten kulturellen Reichtum bekannt – und das gilt insbesondere für ihre süßen Köstlichkeiten. In der neuesten Ausgabe der „100 besten Desserts der Welt“ hebt Taste Atlas mehrere türkische Spezialitäten hervor, die Feinschmecker unbedingt probieren sollten.
Baklava – Die süße Krone der türkischen Küche
Das wohl bekannteste türkische Dessert ist Baklava – ein verführerisches Gebäck aus hauchdünnen Teigschichten, gefüllt mit fein gemahlenen Nüssen und getränkt in süßem Sirup (agda). Besonders berühmt ist die Variante aus Gaziantep, die nicht nur in die Liste von Taste Atlas, sondern auch in das UNESCO Creative Cities Network für ihre kulinarische Bedeutung aufgenommen wurde. Die europäische Kommission hat „Gaziantep Baklava“ als einzigartigen Geschmack der türkischen Küche registriert.
Neben der klassischen Version gibt es auch Varianten wie Fistik Sarma (Pistazienrollen). Diese bestehen aus einer einzigen Teigschicht, die mit einer dichten Pistazienpaste gefüllt wird – ein wahres Highlight für Liebhaber dieser Nuss.
Künefe – Warmer Genuss mit geschmolzenem Käse
Ein weiteres traditionelles Dessert aus der südöstlichen Türkei ist Künefe. Diese Köstlichkeit wird heiß serviert und besteht aus geschmolzenem, ungesalzenem Käse, der zwischen zwei Schichten Kadayıf-Teig (Engelshaar) gebettet ist. Nach dem Backen wird Künefe mit süßem Sirup übergossen und mit gemahlenen Pistazien bestreut. Besonders berühmt ist die Antakya-Künefe aus Hatay, die als „Geschützte Geografische Angabe“ in der Europäischen Union registriert wurde.
Milchdesserts – Sanfte Süße aus der türkischen Küche
Auch die türkischen Milchdesserts sind äußerst beliebt. Eines der bekanntesten ist Fırın Sütlaç (Ofengebackener Milchreis), das aus einer Mischung aus Milch, Reis und Zucker besteht. Nach dem Backen bildet sich eine köstliche Karamellkruste, die oft mit Zimt oder Haselnüssen garniert wird.
Ein weiteres Dessert mit langer Geschichte ist Kazandibi – eine karamellisierte Milchpudding-Spezialität, die bereits seit der osmanischen Zeit bekannt ist. Der Name bedeutet wörtlich „Topfboden“ und verweist auf die leicht verbrannte Kruste. Die traditionelle Variante wird sogar mit fein gehacktem Hühnerbrustfleisch (Tavuk Göğsü) zubereitet, doch heute gibt es meist einfachere Versionen ohne Fleisch.
Maras Dondurma – Das magische Eis aus der Türkei
Kein türkisches Dessert ist so einzigartig wie Maras Dondurma (Maras-Eis), das sich durch seine dichte Konsistenz und zähe Struktur auszeichnet. Das Geheimnis liegt in der besonderen Herstellung: Das Eis wird aus Ziegenmilch und dem aromatischen Salep – einem Pulver aus wilden Orchideenwurzeln – hergestellt. Besonders in der Region Kahramanmaraş ist dieses Dessert eine Spezialität.
Helva – Ein Dessert mit tiefer Tradition
Irmik Helva (Grießhalva) gehört zu den ältesten und wichtigsten türkischen Süßspeisen. In fast jeder Region der Türkei gibt es eigene Variationen, die aus Grieß, Butter, Zucker, Milch und Pinienkernen bestehen. Oft wird es heiß serviert und mit einer Kugel kaltem Maras Dondurma kombiniert – ein unvergesslicher Genuss!