Von den historischen Kathedralen Istanbuls bis zu den in Stein gemeißelten Klöstern der südöstlichen Provinz Mardin: Christliche Gemeinden in der gesamten Türkei haben in dieser Woche Weihnachten gefeiert – feierlich, vielfältig und tief verbunden mit ihren Traditionen.
In Istanbul versammelten sich Gläubige aus aller Welt in der eindrucksvollen Sankt-Antonius-Kirche. Unter Kerzenlicht und getragen von Chorgesängen erfüllten lateinische Hymnen das Kirchenschiff – ein Klangteppich, der Sprach- und Ländergrenzen überbrückte.
Weiter südöstlich, in der Zeitlosen Stadt Mardin, kamen syrisch-orthodoxe Christen in der historischen Vierzig-Märtyrer-Kathedrale zusammen, um die Geburt Christi zu feiern – ein zentrales Ereignis im spirituellen Jahreskreis der östlichen Kirchen. Die Liturgie erklang in Syrisch und Türkisch, begleitet von jahrhundertealten Ritualen, die symbolisch an die Geburt Jesu erinnern. Auch in Midyat wurden die Kirchen zu Treffpunkten der Gemeinschaft: Gläubige reisten aus umliegenden Dörfern und sogar aus dem Ausland an.
In Antakya (Hatay), wo die Erdbeben vom 6. Februar 2023 tiefe Spuren hinterlassen haben, feierten die verbliebenen Christen in der Felsenkirche des heiligen Petrus – einem der ältesten Felsheiligtümer der Welt. Obwohl die Gemeinde heute weniger als 90 Familien zählt, verwandelte sich das historische Heiligtum zu Weihnachten erneut in einen lebendigen Ort des Glaubens.
Auch in İskenderun vereinte die griechisch-orthodoxe St.-Georgs-Kirche Familien zu stillen Gebeten und festlicher Andacht – ein starkes Zeichen von Zusammenhalt und Hoffnung.
So zeigte sich zu Weihnachten einmal mehr: Die christlichen Gemeinden der Türkei sind klein, aber lebendig – getragen von Tradition, Glauben und gegenseitiger Unterstützung.