Waldbrandprävention: Türkische Regierung kündigt neue Maßnahmen für Risikogebiete an

Bilder und Video: DHA
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15.08.2025 – 15:00 Uhr

Die türkische Regierung will künftig verstärkt vorbeugende Maßnahmen gegen Waldbrände in besonders gefährdeten Regionen ergreifen. Das kündigte Vizepräsident Cevdet Yılmaz nach einer Koordinationssitzung zur Waldbrandbekämpfung an.

„Wir haben uns darauf verständigt, in Risikogebieten frühzeitig und koordiniert zu handeln. Alle zuständigen Institutionen werden künftig enger zusammenarbeiten, um bereits vor Ausbruch eines Feuers Gefahrenquellen zu beseitigen“, erklärte Yılmaz.

Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei klimatischen Bedingungen wie extremer Hitze, niedriger Luftfeuchtigkeit und starkem Wind – Faktoren, die das Risiko für Brände drastisch erhöhen. In einem eigens eingerichteten Brandüberwachungszentrum laufen fortlaufend Echtzeitdaten ein. So können gefährdete Regionen frühzeitig identifiziert und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden.

Zu den geplanten Vorsichtsmaßnahmen zählen:

  • Temporäre Einstellung von Zugverbindungen in Risikozonen, um Funkenflug zu verhindern,

  • Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen an Stromleitungen,

  • Zugangsbeschränkungen zu Picknick- und Freizeitarealen während hochriskanter Wetterphasen.

„Wir setzen auf ein umfassendes Risikomanagement – nicht erst, wenn das Feuer brennt, sondern bereits im Vorfeld“, so Yılmaz. Ziel sei es, Natur, Menschen und Eigentum gleichermaßen zu schützen.

„90 Prozent der Waldbrände sind menschengemacht“

Auch Landwirtschafts- und Forstminister İbrahim Yumaklı betonte die Bedeutung von Prävention und öffentlicher Aufklärung. Laut seinen Angaben sind rund 90 Prozent der Waldbrände in der Türkei auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen.

„In vielen Fällen beginnt das Feuer gar nicht direkt im Wald, sondern an angrenzenden Flächen. Daher ist eine gesellschaftliche Sensibilisierung entscheidend“, sagte Yumaklı. Man habe bereits im vergangenen Herbst Informationskampagnen in allen Waldgemeinden gestartet.

Zum kommenden Schuljahr will das Ministerium gemeinsam mit dem Bildungsministerium außerdem das Thema „Waldschutz und Naturbewusstsein“ in den Unterricht integrieren – als festen Bestandteil des ersten Schultags im ganzen Land.