Ein großflächiger Waldbrand hat die nordwesttürkische Provinz Çanakkale erfasst und zur Schließung eines Teils der historischen Stätte Gallipoli geführt. Das Feuer brach laut Behördenangaben am 16. August im Bezirk Gelibolu aus und breitete sich am Folgetag bis in die nahegelegene Stadt Eceabat aus. Fünf Dörfer wurden vorsorglich evakuiert.
Anwohner unterstützten die Feuerwehr bei den nächtlichen Löscharbeiten am Boden. Seit dem Morgen des 17. August kamen auch Löschflugzeuge und Hubschrauber zum Einsatz. Den Behörden zufolge erreichten die Flammen die evakuierten Siedlungen jedoch nicht.
Das Feuer griff auch auf Teile der Gallipoli-Halbinsel über, auf der sich wichtige Denkmäler aus dem Ersten Weltkrieg befinden. Laut der Leitung des Gallipoli-Historischen Geländes bleiben mehrere Orte im nördlichen Abschnitt bis auf Weiteres für die Öffentlichkeit geschlossen, darunter das Bigalı-Schloss, das Atatürk-Haus in Bigalı sowie ein Besucherzentrum.
Das türkische Naturschutzamt kündigte zudem an, in den von den Bränden betroffenen Regionen während der Jagdsaison 2025/2026 ein Jagdverbot zu verhängen. Landwirtschafts- und Forstminister İbrahim Yumaklı erklärte, dass Wildtiere durch die Feuer stark beeinträchtigt seien und ein Jagdbetrieb in diesen Gebieten daher nicht zu verantworten sei.
Die Türkei leidet seit März unter einer anhaltenden Dürre, von der mehr als 60 Prozent der Böden betroffen sind. In diesem Sommer kam es bereits zu mehreren Tausend Bränden. Insgesamt starben in diesem Jahr 19 Menschen bei den Löscharbeiten, darunter zehn freiwillige Helfer und Forstarbeiter im Juli.