Der türkische Kultur- und Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy hat ehrgeizige Pläne vorgestellt, um Tunceli zu einem national und international gefragten Reiseziel zu machen. Bei einem Besuch in der Provinz betonte Ersoy, dass Tunceli künftig zu den Orten gehören müsse, die den Menschen zuerst in den Sinn kommen, wenn sie Ruhe, Natur, kulturelle Vielfalt oder spirituelle Erfahrungen suchen.
„Wir haben genug Terror, Konflikte und Tränen erlebt – es ist Zeit, dies hinter uns zu lassen“, sagte Ersoy bei einem Treffen mit Gouverneur Şefik Aygöl. „Tunceli ist eine kulturelle und touristische Schatzkammer, die nicht länger verborgen bleiben darf. Unser Auftrag ist es, diese Schönheit sichtbar zu machen.“
Der Minister hob die einzigartigen Natur- und Kulturschätze der Region hervor, zu denen der Munzur-Nationalpark, die Munzur-Quellen, die Kırkmerdiven-Wasserfälle, die traditionelle Dorfarchitektur und die Aleviten-Pilgerstätten zählen. Besonders im Fokus steht der Bezirk Ovacık, der mit ökologischer Landwirtschaft, Frauenkooperativen und bestehender Eko-Tourismus-Infrastruktur ein Vorreiter werden soll.
Ein zentraler Bestandteil der Strategie ist die Erarbeitung eines nachhaltigen Tourismus-Masterplans, den die Kapadokya-Universität bis Ende September vorbewertet. Parallel dazu soll die Region an die Kriterien des Sustainable Global Tourism Council (GSTC) angepasst werden. Ziel ist es, bis Ende 2025 sämtliche Unterkünfte zertifizieren zu lassen.
Für das Jahr 2026 formulierte Ersoy drei Hauptziele: die Aufnahme in die Liste der „Besten Tourismusdörfer” der Vereinten Nationen, der Beitritt zum internationalen Cittaslow-Netzwerk und die Einrichtung von mindestens drei thematischen Routen. Zusätzlich sollen Festival- und Outdoor-Events den Camping- und Caravan-Tourismus ankurbeln.
„Unter der Führung von Präsident Recep Tayyip Erdoğan und MHP-Chef Devlet Bahçeli haben wir jetzt die historische Chance, dieses Potenzial zu nutzen“, betonte Ersoy.
Abseits der politischen Gespräche besuchte der Minister archäologische Ausgrabungen im Dorf Tozkoparan sowie das Sorpiyan-Cemevi im Dorf Yolkonak und pflanzte dort symbolisch einen Baum. Mit diesen Gesten wollte er verdeutlichen, dass Tuncelis Zukunft im Einklang von Natur, Kultur und Gemeinschaft liegt.