Das türkische Verteidigungsministerium hat bestätigt, dass eine herrenlose Drohne, die Anfang der Woche aus Richtung Schwarzes Meer in den türkischen Luftraum eingedrungen war, kontrolliert abgeschossen wurde. Der Abschuss sei „am günstigsten und sichersten Ort“ erfolgt, um Risiken für die Zivilbevölkerung und den Luftverkehr auszuschließen.
Wie Vertreter des Verteidigungsministeriums am 18. Dezember bei einer Presseunterrichtung in Ankara erklärten, wurde die offenbar außer Kontrolle geratene Drohne zunächst von F-16-Kampfjets verfolgt. Nach Abschluss aller notwendigen Verfahren sei sie gezielt außer Gefecht gesetzt worden.
„Die eingesetzte Methode war der vorsichtigste und sicherste Ansatz, bei dem die Sicherheit von bewohnten Gebieten und der zivilen Luftfahrt oberste Priorität hatte“, hieß es aus Ministeriumskreisen. Berichte über angebliche Schwächen in der türkischen Luftverteidigung wies man entschieden zurück und bezeichnete sie als unbegründet.
Nach Angaben lokaler Medien wurde die Drohne in einem Gebiet zwischen dem Landkreis Elmadağ bei Ankara und der benachbarten Provinz Çankırı abgeschossen. Die Trümmer seien über ein weites Areal verstreut, die Such- und Bergungsarbeiten dauerten an.
Der Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund zunehmender Sicherheitswarnungen im Schwarzen Meer infolge des anhaltenden Krieges zwischen Russland und der Ukraine. Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte erst am 13. Dezember davor gewarnt, dass das Schwarze Meer zu einer „Konfrontationszone“ werden könne.
In den vergangenen Wochen kam es mehrfach zu Angriffen auf Schiffe in der Region. Am 12. Dezember wurde ein türkisches Frachtschiff nahe der ukrainischen Hafenstadt Odessa bei einem russischen Luftangriff beschädigt. Zuvor waren zwei unter gambischer Flagge fahrende Tanker vor der türkischen Küste Ziel von Explosionen geworden. Verletzte gab es dabei nicht.
Die türkischen Behörden beobachten die Lage im Schwarzen Meer weiterhin mit großer Aufmerksamkeit.