Ankara – Katzen passen offenbar ihre Lautäußerungen an das Geschlecht ihrer Besitzer an. Eine neue Studie aus der Türkei zeigt, dass Katzen Männer deutlich häufiger begrüßen, indem sie miauen, als Frauen.
Die Untersuchung wurde von der Psychologieabteilung der Bilkent-Universität in Zusammenarbeit mit der Universität Ankara durchgeführt und analysierte das Begrüßungsverhalten von 31 Hauskatzen in ihrer gewohnten Umgebung.
Da eine Beobachtung im Labor oft schwierig ist, entwickelten die Forschenden eine Methode zur Analyse natürlicher Interaktionen in den eigenen vier Wänden. Die Besitzer befestigten eine Körperkamera und verhielten sich in den ersten fünf Minuten nach Betreten des Hauses normal – eine Phase, in der Katzen typischerweise ihr Begrüßungsverhalten zeigen.
Für die Auswertung wurden die ersten 100 Sekunden der Videos standardisiert kodiert. Dabei identifizierten die Forschenden 22 verschiedene Verhaltensmuster, die mit der Begrüßung von Katzen zusammenhängen.
Demografische Faktoren wie das Geschlecht von Katzen und Besitzern, die Anzahl der Katzen im Haushalt, Herkunft und Rasse wurden ebenfalls berücksichtigt.
Die Ergebnisse zeigten einen deutlichen geschlechtsspezifischen Unterschied: Katzen miauten im Durchschnitt 4,3 Mal pro 100 Sekunden bei männlichen Besitzern, während es bei Frauen nur 1,8 Mal war.
Laut Studienleiter Assistenzprofessor Kaan Kerman könnte dies darauf hindeuten, dass männliche Besitzer weniger gut die Bedürfnisse ihrer Katzen wahrnehmen, woraufhin die Tiere häufiger miauen, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Das Verhalten stand jedoch nicht in Zusammenhang mit der Futteraufnahme der Katzen, sondern diente ausschließlich der Begrüßung.
Die Studie zieht keine globalen Rückschlüsse über Männer, da kulturelle Faktoren der untersuchten Gruppe das Verhalten beeinflusst haben könnten.